Wien - Kunststoffbeschläge hat die Bezirksvorsteherin des ersten Bezirks, Ursula Stenzel, für Fiakerpferde gefordert, um die Fahrbahnschäden in der Innenstadt zu reduzieren. Im September und Oktober wird es nun einen entsprechenden Feldversuch geben, erklärte eine Sprecherin der Bezirksvorsteherin am Donnerstag gegenüber der APA.

Insgesamt zwölf Fuhrwerke samt Pferdegespann sollen bei dem Test im Einsatz sein: Eine Hälfte davon mit normalen Hufeisen, die anderen mit den Kunststoffbeschlägen. Alle Pferde werden im Testzeitraum ständig tierärztlich begutachtet. Laut Bezirksvorstehung wird der Probelauf gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität durchgeführt.

"Gummipatschen" sind nicht Teil des Versuchs

Laut der Stenzel-Sprecherin werden die sogenannten "Gummipatschen" nicht Teil des Versuchs sein. Bei diesen handle es sich um Kunststoffhüllen, die über die Eisenhufe gestülpt werden. Diese seien jedoch zu schädlich für die Pferde. Getestet werden stattdessen Beschläge aus Kunststoff.

Welches Produkt zum Einsatz kommt und ob es verschiedene Modelle sein werden, stehe noch nicht fest, wie Fiaker-Unternehmer Johann Trampusch erklärte. "Es gibt viele Skeptiker im Gewerbe", so der Fuhrunternehmer. Der Feldversuch sei jedoch sinnvoll, damit es endlich einmal Fakten zur Verträglichkeit der Kunststoffbeschläge gebe. Fiaker-Unternehmer und Hufschmiede hatten zuletzt Bedenken geäußert. Die Kunststoff-Hufeisen würden die Gelenke der Pferde belasten, hieß es da etwa.

Anlass für Debatte um die Kunststoff-Beschläge war die Finanzierungsfrage der Wiener Fiakerrouten. Diese werden durch die Eisenhufe massiv in Mitleidenschaft gezogen, wie im Bezirk versichert wird. Die Reparatur der dringlichsten Schäden würde demnach fast 800.000 Euro kosten. (APA)