Der bekannte italienische Geistliche Piero Gelmini, der in Italien und im Ausland Hunderte von Drogenentzugsanstalten gegründet hat wird von einigen Patienten seiner Entzugsanstalten des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Der 80-Jährige ist Gründer der "Comunita incontro" (Gemeinschaft Begegnung), die sich unter anderem um HIV-Positive und Aids-kranke Jugendliche kümmert.

Belastet wurde Gelmini von einer Gruppe von Drogenabhängigen, die der Priester auch psychologisch misshandelt haben soll. Der Priester beteuerte seine vollkommene Unschuld. "Ich muss leider auch dieses Kreuz tragen", sagte der Priester.

Pater Gelmini, der wegen seiner Kenntnisse im Kampf gegen Drogenabhängigkeit oft im italienischen Fernsehen auftritt, hat 1963 begonnen, Drogenentzugsanstalten zu gründen. Heute bestehen in Italien bereits 164 Anstalten "Incontro", die sich an seinen Therapien inspirieren. Im Ausland gründete Gelmini 74 Entzugsanstalten, darunter in Spanien, Frankreich, der Schweiz, in Brasilien und in den USA. 12.000 Personen werden jährlich in Gelminis Anstalten behandelt. Seit Beginn seiner Tätigkeit kümmerte sich Gelmini um 300.000 Drogenabhängige. (APA)