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Auch in der Hauptstadt Brasilia wurde am Samstag gegen die Regierung Lula demonstriert. Flugpionier Alberto Santos Dumont (links) trägt eine rote Nase und die brasilianische Fahne.

Foto: Reuters/Bittar
São Paulo - In der brasilianischen Metropole São Paulo haben am Samstag tausende Menschen gegen die Korruption im Lande und gegen Präsident Luiz Inacio Lula da Silva protestiert. Die Polizei teilte mit, an der Demonstration hätten 2000 Menschen teilgenommen, brasilianische Medien sprachen dagegen von 10.000 Demonstranten. An dem Protestmarsch beteiligten sich auch Angehörige von Opfern des schweren Flugzeugunglücks, das sich vor rund zwei Wochen am Flughafen Congonhas in São Paulo ereignet hatte. Die Demonstranten riefen Parolen wie "Lula 'raus!". Bei dem Unfall, bei dem ein Airbus auf regennasser Bahn über die Piste hinausgerutscht und in ein Lagerhaus gerast war, starben 199 Menschen. Seit dem Unglück, für das unter anderem die Schlamperei der Behörden verantwortlich gemacht wird, herrscht Unmut gegen die Regierung unter Präsident Lula. In einer von Anwälten und Geschäftsleuten organisierten Bewegung unter dem Motto "Ich bin es leid" wird gegen die andauernden Probleme der brasilianischen Gesellschaft wie Gewalt, Korruption und Chaos im Luftverkehr protestiert. Nach dem Unfall wurden bereits mehrere führende Beamte entlassen. Am Samstag musste der Chef der Flughafenbehörde seinen Hut nehmen. (APA)