Mateschitz war in dem Interview hauptsächlich zur Formel 1 befragt worden, das Thema Projekt Spielberg Neu war lediglich in zwei Sätzen abgehandelt worden. Auf Mateschitz hatte die steirische Landesregierung zuletzt allerdings ihre Hoffnungen gesetzt, nachdem Vertreter von Investoren wie Magna, VW und KTM mehr oder weniger deutlich ihren Ausstieg aus dem Vorhaben erklärt hatten. Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren, im September könnte der erstinstanzliche Bescheid vorliegen. Allerdings ist damit zu rechnen, dass Projektgegner gegen diesen ihre Einsprüche geltend machen, was den letzten verbliebenen Großinvestoren Red Bull abspringen lassen könnte.
Der steirische SPÖ-Nationalratsabgeordnete Günther Kräuter hielt am Sonntag zu den jüngsten Aussagen von Mateschitz fest: "Für das sich nun endgültig abzeichnende Spielberg-Fiasko ist die ÖVP alleinverantwortlich". Es stelle sich die Frage, wer für die "seinerzeitige sinnlose Zerstörung der intakten Rennstrecke" zu haften habe. Kräuter: "Die heute von Mateschitz in Aussicht gestellte Ring-Zukunft, wonach einmal im Jahr das Deutsche Tourenwagen Masters stattfinden werde, wäre wie so manch andere Sport- und Freizeitveranstaltung am alten A1-Ring problemlos möglich gewesen." Der Abgeordnete kündigte eine "Überprüfung aller rechtlichen und politischen Möglichkeiten an, um die Haftung für zerstörtes Volksvermögen festzustellen und Regressforderungen im Interesse des Steuerzahlers auszuloten".