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Vorstandsvorsitzender Richard Trenkwalder

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Schwadorf - Richard Trenkwalder, Gründer der gleichnamigen Zeitarbeits-Firma, nimmt das Heft in seiner expansiven Gruppe fest in die Hand. Die Wiener Börse braucht sich über einen Neuzugang aus dem boomenden Zeitarbeits-Segment jedenfalls nicht mehr freuen: Der ursprünglich für heuer mehrmals avisierte Börsengang ist nun offiziell abgesagt. Zusätzlich wurde der deutsche Finanzinvestor Capiton (25 Prozent) um kolportierte 50 Mio. Euro ausgekauft und über die einzelnen Divisionen in 18 Ländern (mit zusammen fast 57.000 Mitarbeitern) ist nun die Holding "Trenkwalder International AG" gezogen. Vorsitzender ist Trenkwalder selbst, die bisherigen Vorstände und Aufsichtsräte bleiben.

Die Zeitarbeiter wollen weiter via Akquisitionen wachsen, so Trenkwalder-Prokuristin Irmgard Prosinger, "aber aus eigener Kraft und mithilfe unserer Haudbanken". Also klassisch fremdfinanziert. Die Pläne sind ambitioniert: Von rund 500 Mio Euro Umsatz 2006 will es die Trenkwalder-Gruppe heuer auf eine Milliarde bringen. Aktuelle Käufe: Der heimische Personaldienstleisters Espora (255 Mitarbeiter, acht Mio. Euro Umsatz), die deutsche Time Gruppe (700 Mitarbeiter, 12,4 Mio. Euro Umsatz) und der kleineren deutschen VIP Personaldienstleistung GmbH. In Polen wird via Übernahme der Benefit (Kunden u.a. Carlsberg, Motorola) auf 2600 Mitarbeiter aufgestockt.

In Österreich sind jetzt rund zwei Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen Zeitarbeiter - vornehmlich in der Industrie - Studien rechnen mit bald bis zu fünf Prozent. (Karin Bauer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 07.08.2007)