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Electronic Arts (EA) hat sich vom US-Spielehersteller Hasbro die exklusiven Rechte an Gesellschaftsspielen wie Monopoly und Scrabble gesichert. Der weltgrößte Verlag für elektronische Spiele werde bereits im nächsten Jahr die erste interaktive Version eines Brettspiels von Hasbro auf den Markt bringen, teilten die Unternehmen am Freitag in Redwood City (US-Staat Kalifornien) mit. Die strategische Partnerschaft ist bis Ende 2013 angelegt und soll dann nach Bedarf weitere vier Jahre verlängert werden. Finanzielle Details wurden nicht genannt.

Wichtiger Schritt

Die Allianz mit dem Traditions-Spielehersteller ist für Electronic Arts ein weiterer wichtiger Schritt, mit seinen Computer- und Videospielen neue Zielgruppen zu gewinnen. Einen der größten Wachstumsmärkte sieht die Branche derzeit in den sogenannten Casual Games (Gelegenheitsspielen). Dazu gehören kurzweilige und unterhaltsame Spiele für zwischendurch, die sich, anders als aufwendige Computerspiele wie "Halo" oder "World of Warcraft", an die ganze Familie richten und ohne großen Aufwand und Kenntnis gespielt werden können. In diesem Jahr wird der Umsatz mit Casual Games der Investment-Bank Pacific Crest zufolge um 35 Prozent auf 512 Mio. Dollar (373 Mio. Euro) klettern.

Immer besser

"Der Spielemarkt war nie besser als heute gerüstet für eine Revolution der Art und Weise, wie Familien Spiele genießen", sagte EA-Managerin Kathy Vrabeck. Hasbro sei für diese Veränderung der ideale Partner. Die Spiele aus dem Hause Hasbro habe nahezu jeder aus der Kindheit kennen und lieben gelernt. "Gemeinsam können EA und Hasbro die nächste Generation der Unterhaltung für eine neue Generation von Kindern und Familien gestalten."

Langeweile

Vor einigen Wochen hatte EA-Chef John Riccitiello in überraschend deutlichen Worten Kritik an der derzeitigen Spieleindustrie geübt. "Wir langweilen die Leute zu Tode und bringen Spiele heraus, die immer schwerer zu spielen sind", beschwerte sich der Manager über die eigene Branche. Der Trend zu grafisch immer aufwendiger zu programmierenden Spielen belastet die Entwickler und Verlage derzeit zunehmend, öffnet ihnen aber keine zusätzlichen Absatzmärkte. Mit Gelegenheitsspielen und Games für die Familienunterhaltung will die Branche nun diesem Trend begegnen. (apa)