Washington - Bisphenol A (BPA) ist in vielen Plastikprodukten enthalten, von CD-Hüllen über Babyfläschchen bis hin zu Lebensmittelverpackungen. Der Stoff wirkt ähnlich wie das weibliche Sexualhormon Östrogen. Laut einer US-Untersuchung an Mäusen kann die Substanz schon in geringen Mengen Föten schädigen. Die Tiere waren in späteren Leben anfälliger für Übergewicht, Diabetes und Krebserkrankungen. Zusätzlich zeigte die Untersuchung eine Schutzwirkung von Folsäure und Genistein vor BPA-Schäden. Allerdings ist bei Genistein, das u.a. in Soja vorkommt, unbekannt, in welchen Mengen die Substanz beim Menschen die Gesundheit schützen oder schädigen kann.

Studiendetails

Die Forscher verabreichten trächtigen Agouti-Mäusen BPA in einer Menge, die um das Fünffache unter dem Wert liegt, der bei Mäusen als gefährlich gilt. Der Nachwuchs der gewöhnlich dunkel gefärbten Tiere hatte auffällig häufig ein gelbliches Fell, wie die Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)" berichtet. Gelbe Agouti-Mäuse sind Studien zufolge anfälliger für Übergewicht, Diabetes und Tumore.

Streitbare Entscheidung

Für Aufsehen sorgte kürzlich die Entscheidung der Europäischen Union, die Grenzwerte für die Substanz um das Fünffache anzuheben. Die neue Studie der Duke Universität im US-Bundesstaat North Carolina dürfte das Unbehagen vieler Verbraucher und Forscher angesichts dieses Entschlusses noch vergrößern. (APA/AP)