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Blick in eine Höhle des Schönbergsystems

Foto: APA/Tenreiter
Linz - Österreichische Forscher haben eine Verbindung zwischen zwei Riesenhöhlen im Toten Gebirge im oberösterreichisch-steirischen Grenzgebiet nachgewiesen. Damit sei das längste Höhlensystem der EU entdeckt worden, teilte der Landesverein für Höhlenkunde in Oberösterreich mit. Es trägt den Namen "Schönbergsystem" und ist 120 Kilometer lang.

Enge Spalten und Röhren verbinden die 86 Kilometer lange Raucherkarhöhle mit dem 34 Kilometer langen Feuertal-Labyrinth. Die so genannte "Fensterhalle" im Raucherkar am Abhang des westlichen Toten Gebirges war erst 1961 entdeckt worden. Seither drangen Expeditionen immer weiter in das Innere des Berges vor. Parallel dazu wurde auch das von der Feuertal-Eishöhle ausgehende Labyrinth laufend erforscht. Riesige Gänge mit tropfsteingeschmückten Hallen führten schnurstracks in Richtung Raucherkarhöhle und ließen eine Verbindung immer wahrscheinlicher werden.

Schachtsysteme sind hunderte Meter tief

Am 3. August dieses Jahres konnte eine Expedition schließlich den lange erhofften Nachweis erbringen: Über ein enges Labyrinth von Spalten und Röhren gelangten die Forscher vom Feuertalsystem in die Raucherkarhöhle. Die Expedition verlangte den Teilnehmer alpinistische Höchstleistungen ab. So mussten beispielsweise mehrere hundert Meter tiefe Schachtsysteme überquert werden.

Mit seinen 120 Kilometern Länge zähle das Schönbergsystem zu den längsten unterirdischen Labyrinthen der Erde, erklärt Wimmer. Dem Erfolg waren jahrzehntelange Forschungen vorausgegangen. Neben den Höhlenkundlern aus Oberösterreich waren auch Experten aus anderen Teilen Österreichs und aus dem Ausland beteiligt. Die Forschungen liefern auch wertvolle Ergebnisse für die Wissenschaft, erklärte Wimmer. So sind die 120 Kilometer Höhlengänge lückenlos in einer Datenbank dokumentiert und erlauben als virtuelles 3D-Modell tiefe Einblicke in die unterirdischen Wasserwege des Toten Gebirges. (APA)