Ansturm auf neue Hochschulen
Nach Angaben des Unterrichtsministeriums und einiger PH-Rektoren zeichnet sich ein Studenten-Ansturm auf die 14 neuen PH ab, zu denen die rund 50 Pädagogischen Akademien (Pädaks) und Institute (PI) des Bundes sowie der Religionsgemeinschaften ab 1. Oktober zusammengefasst werden. Alle PH würden eine "stark steigende Studierendenzahl" melden, an einzelnen Standorten zeichnet sich bereits jetzt eine Verdoppelung der Studienanfänger ab.
Im Gegensatz zu mehreren PH-Rektoren, die eine "deutlich verbesserte Anstellungs-Situation für Lehrer" als einen der Gründe für das große Interesse nannten, verweist Niederwieser auf die drastisch zurückgehenden Schülerzahlen, vor allem im Volksschul-, aber auch im Hauptschulbereich. Dies habe natürlich auf Konsequenzen auf die Zahl der benötigten Lehrer.
Fixes Budget
Zudem verweist Niederwieser auf das bereits bis 2008 fixierte Budget für die PH. Die PH könnten nicht einfach doppelt so viele Studenten aufnehmen und dann mehr Ressourcen fordern. "Geld wird es nicht mehr geben, weil das Budget bereits fixiert ist und es auch nicht so viel Bedarf gibt", sagte Niederwieser. Er wüsste zudem andere bildungspolitische Bereiche, die mehr Geld benötigen würden, als zusätzliche Lehrer auszubilden. Außerdem erinnerte Niederwieser daran, dass die Pädagogischen Akademien auch nicht unbegrenzt Studenten aufgenommen hätten. Die Entscheidung, wie viele Studenten tatsächlich aufgenommen würden, liege aber in der Verantwortung der PH-Leitungen.
Unglücklich über Eigenständigkeit
"Unglücklich" ist Niederwieser auch über die "völlige Eigenständigkeit" der PH. Während etwa die Pädagogischen Hochschule Wien überlege, dem "extremen Studenten-Zulauf" das verpflichtende Eignungsverfahren am Beginn des Studiums zur Steuerung der Studentenzahl entgegenzusetzen, wollen dies andere PH bewusst nicht machen, weil es "kein gutes Startsignal" wäre. Der SP-Bildungssprecher erinnert hier an den "Wunsch nach Zusammenarbeit der PH", nun würde aber jeder einen eigenen Weg gehen.