Prag - Neue Probleme gibt es rund um die Lieferung von 234 Radpanzern "Pandur II" von der österreichischen Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge für die tschechische Armee. Wie die tschechische Tageszeitung Lidove noviny unter Berufung auf ein Dokument des Prager Verteidigungsministerium berichtete, gibt es Streitigkeiten hinsichtlich der Ausrüstung der Fahrzeuge.

Probleme gebe es bezüglich der Funkgeräte, der Kanonen und der Satellitennavigation. Die tschechische Seite fordert einen moderneren Funkgerätetyp, was jedoch den Preis des Auftrages um 180 Mio. Kronen (6,4 Mio. Euro) erhöhen würde. Was die Kanonen angeht, entsprechen diese laut Ministerium nicht den im Vertrag vereinbarten Bestimmungen. Die größten Sorgen gibt es mit dem Navigationssystem. Steyr sei nicht imstande, ein Armee-Navigationssystem zu liefern, das präziser funktioniere als ein ziviles System, heißt es.

Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova wollte die Regierung über die Probleme mit Steyr informieren. "In letzter Minute" habe sie aber das Dokument von der Tagesordnung zurückgezogen. Man werde Änderungen im Bericht durchführen und diesen dem Kabinett vorlegen. Mit dem Radpanzer will sich auch der tschechische Verteidigungsausschuss befassen. Ausschuss-Vorsitzender Jan Vidim bezeichnete die Probleme als "Steuer" dafür, dass das Ministerium einen Vertrag für bisher nicht existierende Fahrzeuge unterzeichnet habe. Vidim ist Mitglied der konservativen Demokratischen Partei, die den "Pandur II"-Kauf kritisierte. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.08.2007)