Laut Studie der Universität Neuenburg gibt es klare geschlechterspezifische Unterschiede beim Verfassen von Twitternachrichten.
Reuters/Ruvic

Frauen und Männer drücken sich auf Twitter unterschiedlich aus. Laut einer Studie der Universität Neuenburg unterscheidet sich das Vokabular, die Anzahl und Art der verwendeten Emojis und auch die Themen, über die geschrieben wird. Schweizer Forscherinnen analysierten dafür 338.000 englischsprachige Tweets, die zu gleichen Teilen von Frauen und Männern verfasst wurden, wie die Universität Neuenburg am Dienstag mitteilte.

Frauen twitterten dabei häufiger mit Pronomen (I/me, you, we/our) und drückten ihre Gefühle häufiger aus als Männer (happy, excited, etc.). Sie achten auch mehr auf Wörter, die soziale Bindungen beschreiben (girl, friend, family). Männer hingegen bevorzugten Pronomen der dritten Person (he, they), nannten mehr Zahlen und verwendeten mehr Verneinungen.

Auch bei der Verwendung von bildlichen Symbolen, sogenannten Emojis, gab es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen verwendeten Emojis häufiger als Männer: durchschnittlich neun Emojis pro tausend Wörter bei Frauen und sechs Emojis pro tausend Wörter bei Männern.

Computer liegt meistens richtig

Während Frauen dabei am liebsten Gesichter mit Herzchenaugen, Kussgesichter und rote Herzen verwendeten, waren die beliebtesten Emojis unter Männern ein Daumen nach oben, ein Fußball und Bier. Bei den Themen, die in den Textnachrichten angesprochen werden, bestätigen die Beobachtungen ebenfalls Geschlechterklischees: Der Austausch über Shopping und Marken war eher bei den Damen beliebt, während die Herren gerne über Sport, Spiele oder Technologie plauderten.

Ein von der Forscherinnen trainiertes Computerprogramm schaffte es mit diesen Informationen bei 80 Prozent der Tweets richtig zu erraten, ob sie von einer Frau oder einem Mann geschrieben wurden. (APA, 16.5.2023)