Elon Musk nennt Homeoffice "Blödsinn".
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Elon Musk hat einmal mehr gegen das von ihm verhasste Konzept des Homeoffice gewettert. In einem Interview mit CNBC bezeichnete Musk die Arbeit von zu Hause aus als "moralisch falsch" und "Blödsinn" und als unfair gegenüber jenen, die nicht von zu Hause aus arbeiten können.

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DER STANDARD

Musk in Rage über Homeoffice

Musk hat gleich nach der Übernahme von Twitter Telearbeit verboten und seine Verachtung für dieses Konzept auch wortgewaltig kundgetan. Jetzt ging der Milliardär noch weiter und argumentierte, dass Homeoffice kontraproduktiv sei. "Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen produktiver arbeiten, wenn sie persönlich anwesend sind", sagte er zu David Faber von CNBC.

Twitter ist aber nicht das erste seiner Unternehmen, in dem Musk die Rückkehr ins Büro anordnet. Seit Juni 2022 müssen Tesla-Angestellte unter Androhung der Kündigung zurück an ihren Arbeitsplatz vor Ort. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro verbringen; alles darunter wäre "Phoning in" – also in der sehr freien Übersetzung "Owezahn". Nach seiner Übernahme von Twitter legte Musk ähnlich strenge Regeln fest – was ihm dabei half, drei Viertel der Belegschaft zu kündigen. Als Musk von Faber darauf angesprochen wurde, reagierte er äußert verärgert. "Steigen Sie von Ihrem verdammten hohen moralischen Ross herunter mit ihrem Homeoffice-Blödsinn", sagte Musk, "denn Sie verlangen von allen anderen, nicht von zu Hause aus zu arbeiten, während Sie es tun."

Musk war Homeoffice gegenüber vor Corona aufgeschlossen

Musk argumentierte weiter, dass Menschen, die Lebensmittel ausliefern oder Häuser bauen, nicht von zu Hause aus arbeiten könnten, also sollte dies auch Büroangestellten nicht zustehen. Homeoffice sei "verkorkst" und ein "moralisches Problem". "Wenn Sie bei Tesla, Space X oder Twitter arbeiten wollen, müssen Sie jeden Tag ins Büro kommen", schloss Musk.

Vor der Corona-Pandemie war Musk der Telearbeit gegenüber durchaus noch aufgeschlossen, wie Mitarbeitende gegenüber CNBC berichten. Doch nach dem Ausbruch der Pandemie ging er hart gegen Homeoffice, das Tragen von Masken und andere Präventivmaßnahmen vor, wie "The Verge" berichtet. Außerdem fehlte es Twitter an Platz und Ressourcen, um die Belegschaft in den Büros in San Francisco unterzubringen.

Musk ist längst nicht der einzige Tech-CEO, der ein Problem mit Homeoffice hat. Laut Sam Altman, CEO des ChatGPT-Herstellers OpenAI, hat es sich bei der völligen Umstellung auf Telearbeit um einen Fehler gehandelt. Das "Experiment" sei deshalb nun vorbei. Altmans Argument: Homeoffice habe für einen Verlust an Kreativität gesorgt. (red, 17.5.2023)