Chatbots übernehmen jetzt schon viele Aufgaben – in Zukunft sollen sie zunehmend menschliches Zutun unnötig machen.
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Der britische Mobilfunker British Telecommunications (BT) hat verkündet, bis zum Jahr 2030 unglaubliche 55.000 Stellen abbauen zu wollen. Mindestens 10.000 dieser Stellen will der Konzern künftig mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz füllen. 

Von 130.000 auf 75.000

In einem Earnings Call, wo es um die Finanzergebnisse des Unternehmens ging, ließ CEO Philip Jansen wissen, dass BT eindeutig "Nutznießer von KI" sein wird. 130.000 Mitarbeiter hat der Konzern aktuell, knapp die Hälfte soll von den geplanten Kürzungen betroffen sein. 

Schon jetzt würde der Chatbot "Amy" fast alle Kundenanfragen alleine bewältigen können. Man habe in den letzten Jahren erfolgreich mit Künstlicher Intelligenz herumexperimentiert, darunter auch das mittlerweile populäre ChatGPT von OpenAI ausprobiert. Diese Entwicklung würde zu neuen Produkten und Services führen, ist der CEO überzeugt.

Der Einsatz dieser KI und immer stabiler funktionierende Netzwerke im Hintergrund würden laut Jansen den Einsatz von tausenden Vollzeit-Kundendienstmitarbeitern obsolet machen und auch zahlreiche Services von Drittanbietern. Bereits in den letzten 12 Monaten hatte das Unternehmen 5.000 Mitarbeiter eingespart. 2030 sieht man laut Konzernchef die Anzahl an Angestellten irgendwo zwischen 75.000 und 90.000. Rund 10.000 Stellen davon würden laut Jansen von KI und verbesserte Automatisierung ersetzt werden.

Erst der Anfang

In einem Bericht von "Businessinsider" wird eine Studie zitiert, die sich mit dem Einsatz von KI in Form eines Chat-Programms im Kundenservice auseinandergesetzt hat. In der Studie wurden 5.000 Kundenservice-Verantwortliche nach ihren Erfahrungen gefragt und der Tenor war, dass die Produktivität im Unternehmen durch den KI-Einsatz gestiegen ist.

Vor allem einfache Arbeiten sollen so beschleunigt worden sein. Kundenmitarbeiter mit mehr Erfahrung sahen weniger Verbesserungspotenzial durch den Einsatz von KI. Besser gesagt, sie beschrieben den Anstieg in der Produktivität mit "nahezu null Prozent". (red, 20.5.2023)