"NBA 2K22" and "Grand Theft Auto 5" werden von Take-Two Interactive Software Inc herausgegeben. Die jüngsten Vertreter der Basketball-Spiele kosteten erstmals 70 Euro.
REUTERS, Andrew Kelly

Der CEO von Spielepublisher Take-Two, Strauss Zelnick, hat im jüngsten Geschäftsbericht betont, dass es bisher keinen nennenswerten Widerstand gegen die Preiserhöhung auf 70 US-Dollar für Videospiele gibt. Diese Ansicht teilt er nicht nur für sein Unternehmen, sondern sieht sie auch für die gesamte Branche.

Die Diskussion über die Preisgestaltung von Videospielen hat in den letzten Monaten an Fahrt aufgenommen, da mehrere große Publisher den Preis für ihre AAA-Titel auf 70 US-Dollar, und damit in der 1:1 Umrechnung auch auf 70 Euro, angehoben haben. Zelnick räumte ein, dass es immer Diskussionen und unterschiedliche Meinungen über die Preise von Videospielen gibt. Er betonte jedoch, dass es bislang keinen "bedeutenden" Widerstand von Seiten der Verbraucher gegeben hat. Die Entscheidung, den Preis auf 70 US-Dollar festzusetzen, basiere auf unternehmerischen Überlegungen, die den Wert und die Qualität des Spiels berücksichtigen. Der CEO erklärte weiterhin, dass die Spieler letztendlich selbst entscheiden können, ob ein Spiel den Preis wert ist oder nicht. Er betonte, dass die Videospielbranche auf die Wünsche und Bedürfnisse der Spieler eingeht und dass der Markt die Preise entsprechend regelt, berichten "VGC News" und "Gamesradar".

Höhere Preise, aber schnelle Rabatte

Zelnick argumentierte die Preissteigerungen mit der zunehmenden Komplexität und dem gestiegene Aufwand bei der Entwicklung von Spielen. AAA-Titel erfordern immer mehr Ressourcen, sei es in Bezug auf Grafik, Sounddesign oder Gameplay-Innovationen. Andererseits wurde Zelnick von einem Analysten darauf hingewiesen, dass Take-Two manche der teureren Spiele schon kurz nach Release mit einem Rabatt verkaufen müsse. Als Beispiel wurde "Marvel's Midnight Suns" genannt, das von der Kritik gelobt wurde, aber bei der Spielerschaft nicht gut ankam. Es erschien im vergangenen Dezember zum Preis von 70 Dollar für PS5 und Xbox Series und 60 Dollar für PC. Schon einen Monat nach Veröffentlichung reduzierte der Publisher den Preis aller Versionen des Spiels um 33 Prozent.

Die mittlerweile verbreitete Erhöhung der Preise für AAA-Premiumspiele von 60 auf 70 US-Dollar wurde von Take-Two selbst angestoßen, als das Unternehmen den Preis für "NBA 2K21" für die Xbox Series und PlayStation 5 erhöhte. Seitdem haben andere Publisher wie Square Enix, Sony, Ubisoft und EA mit ihren eigenen Preiserhöhungen nachgezogen. Microsoft hat in diesem Monat mit dem stark kritisierten "Redfall" sein erstes 70-Dollar-Spiel veröffentlicht, während Nintendo ab dem Blockbuster "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom" künftige Veröffentlichungen von "Fall zu Fall" zu 70 Dollar verkaufen wird. Selbst Sega hat kürzlich eine künftige Preiserhöhung für seine Spiele angedeutet. (red, 21.5.2023)