Am Thema künstliche Intelligenz kommt derzeit kaum ein Tech-Unternehmen vorbei. Gerade Microsoft und Google liefern sich dabei einen regelrechten Wettlauf. Eine Branchengröße verhielt sich bislang aber auffällig ruhig: Von Apple war zu all diesen Themen bislang so gut wie gar nichts zu vernehmen. Nun scheint aber auch der iPhone-Hersteller auf diesen Zug aufspringen zu wollen.

Auf der Suche

Apple hat in den vergangenen Wochen dutzende neue Jobausschreibungen veröffentlicht, die eines eint: Sie drehen sich um das Thema "generative KI", also um Dienste ähnlich zu ChatGPT oder auch Midjourney, mit denen sich Inhalte erstellen lassen. Alleine in den ersten drei Wochen des Mai sind dabei 28 neue Ausschreibungen für Softwareentwickler, Forscher und Projektmanager hinzugekommen, wie 9to5Mac berichtet.

Das iPhone soll neue KI-Features bekommen. Wann es so weit sein wird, ist derzeit aber unbekannt.
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Der begleitende Text legt nahe, dass Apple Großes vorhat. Nicht weniger als die "Transformation von Apples mobilen Computing-Plattformen" sollen die Neuzugänge mittels KI vorantreiben. Derzeit hat Apple öffentlich 88 Jobs rund um das Thema KI ausgeschrieben, davon sind 48 seit März neu hinzugekommen.

Probleme

In öffentlichen Stellungnahmen gab sich Apple bisher sehr zurückhaltend. So hatte Firmenchef Tim Cook vor kurzem noch vor allem die Probleme von Produkten wie ChatGPT herausgestrichen, die es zu lösen gelte, bevor diese KIs in einem weiteren Rahmen eingesetzt werden könnten. Allerdings fügte er schon damals an, dass er das Potenzial von KI als "riesig" ansehe und man natürlich in entsprechende Technologien investieren werde.

Zugzwang

Angesichts der rasanten Entwicklung steht Apple nun aber auch unter ungewohntem Zugzwang. Gibt es doch nicht nur derzeit einen großen Hype um das Thema, gerade Google hat über die Jahre viel Expertise in diesem Bereich angesammelt und wird diese sicher nutzen, um rund um Android eine Fülle entsprechender Features anzubieten.

Allerdings darf dabei auch Apple nicht unterschätzt werden. Denn obwohl das Unternehmen weniger Erfahrung mit großen Sprachmodellen hat, bietet man doch schon jetzt viele von Maschinenlernen gestützte Funktionen am iPhone an. Zudem hat man dabei auch die eigene Hardwareentwicklung selbst in der Hand, mit der Chips gezielt auf solche Aufgaben optimiert werden können. (apo, 22.5.2023)