Das US-Pentagon. Dieses Foto ist real.
REUTERS/Joshua Roberts

Washington – Ein gefälschtes Foto einer Explosion am Pentagon in den USA hat am Montag für Aufregung in den Onlinenetzwerken und kurzzeitig für einen Kurseinbruch an den Börsen gesorgt. Das vermutlich von einer künstlichen Intelligenz (KI) erzeugte Bild wurde von mehreren Nutzerkonten in den Internetdiensten geteilt, sodass sich das US-Verteidigungsministerium zu einer Stellungnahme gezwungen sah. Die Originalquelle des Fake-Bildes sei unbekannt, hieß es. Laut "Forbes" wurde der Originalpost auch mittlerweile gelöscht. Er zeigte eine dunkle Rauchwolke.

"Wir können bestätigen, dass es sich um eine Falschmeldung handelt und das Pentagon heute nicht angegriffen wurde", sagte ein Sprecher. Auch die Feuerwehr von Arlington bei Washington erklärte im Internet, es habe keine Explosion oder einen anderen Vorfall am oder nahe dem Pentagon gegeben.

Laut John Scott-Railton, Forscher von Citizen Lab, habe unter anderem ein Twitter-Account, der der Nachrichtenagentur Bloomberg ähnelte, das Fake-Bild verbreitet. Dieser war mit einem blauen Haken versehen. Das Problem: Waren diese früher das Zeichen eines verifizierten Accounts, kann man sie sich mittlerweile nach der Reform von Twitter-Besitzer Elon Musk mit einem kostenpflichtigen Abonnement ohne eine Prüfung zulegen.

Diese Fotos sind Fake.

Das massiv geteilte Bild sorgte dafür, dass die Aktienmärkte für ein paar Minuten taumelten: Der Index S&P 500 brach im Vergleich zu seinem Schlusskurs am Freitag um 0,29 Prozent ein, bevor er sich wieder erholte. Es habe eine Delle gegeben, die vermutlich in Zusammenhang mit den Falschnachrichten stehe, erklärte Pat O'Hare von der Marktanalyse-Website briefing.com. "Aber ich würde anmerken wollen, dass das Ausmaß des Rückgangs nicht mit der scheinbar schlechten Natur der Fake-Nachrichten übereinstimmte."

Neue KI-Technologien machen es Laien einfacher, in nur kurzer Zeit und ohne Fachwissen in der Bildbearbeitung überzeugende Bilder herzustellen. In der vergangenen Zeit hatten mehrere Fake-Aufnahmen für Diskussionen gesorgt – etwa von einer scheinbaren Verhaftung des früheren US-Präsidenten Donald Trump. (APA, red, 22.5.2023)