Rogue Trader 40k
"Rogue Trader" ist ab sofort in der Beta spielbar.
Owlcat Games

Unser mehrere Kilometer langes Raumschiff bahnt sich seinen Weg durch den Warp – also durch die Hölle selbst. Nur der Glauben an den Imperator und ein psionischer Schild schützen Körper und Geist der Besatzung vor den wahnsinnigen Einflüsterungen des Chaos. Deshalb sieht das Schiff auch mehr aus wie eine gotische Kathedrale. Da bricht eine Gruppe mutierter Wesen durch ein Schott: Es waren vermutlich einst Besatzungsmitglieder aus dem Rumpf des Schiffes. Sie sind wahnsinnig geworden und meutern. Beherzt greifen wir zum Kettenschwert. "Für den Imperator!"

Basis altes Rollenspiel

"Rogue Trader" von Owlcat Games basiert auf dem gleichnamigen Pen-and-Paper-Rollenspiel aus dem "Warhammer 40k"-Universum. Dieses war kommerziell nie rasend erfolgreich, hat aber eine treue Fanbasis. "Rogue Trader" sind vom Imperium der Menschheit ausgesandte Händler und Eroberer, die weitgehend jenseits des Gesetzes neue Gebiete für den heiligen Thron von Terra erobern.

Wer bei der Nennung von Owlcat Games und Rollenspiel ein Déja-vu bekommt, liegt vollkommen richtig: Das Spielestudio zeichnete sich schon durch die formidable Versoftung der "Pathfinder"-Rollenspiele aus. "Rogue Trader" unterscheidet sich aber vom Vorgänger schon allein im Regelsystem. Während "Pathfinder" eine Abwandlung der "Dungeons & Dragons"-Regeln verwendete, kommt beim Ausflug in die Finsternis der fernen Zukunft ein prozentuales Regelsystem zum Einsatz. Vereinfacht gesagt: Statt mit 20-Seitern wird mit 100-seitigen Würfeln gewürfelt.

Rogue Trader 40k
Da trifft ein Melta-Strahl einen Kultisten.
Owlcat Games

Aber genug von der Regel-Nerderei, schließlich ist das "Warhammer 40k", und eine ganze Menge Ketzer warten darauf, Bekanntschaft mit unserer Plasmapistole zu machen. Wie der Chefentwickler von Owlcat Games, Anatoly Shestov, bekanntgab, werden die ersten Spielerinnen und Spieler "Rogue Trader" schon im Rahmen der Beta ab Donnerstag auf Steam oder GOG spielen können. Die Beta beinhaltet den Prolog sowie die Akte eins bis drei, wobei der Entwickler betont, dass diese noch nicht fertig sind.

Fokus auf Neulinge in der finsteren Zukunft

Wir übernehmen einen eigenen Rogue Trader, den wir in einem genreüblichen Charaktereditor generieren und ihn ganz getreu der Vorlage mit Schläuchen an den Schläfen ausstatten. Zur Verfügung stehen die Klassen Fighter, Leader, Adept und Soldier. Später kommen noch die Zweitkarrieren Assassin, Vanguard und Hunter hinzu. Wie schon bei "Pathfinder" steht eine sechsköpfige Crew zur Verfügung, die aus Battle Sisters, Adeptus Mechanicus und sogar dem Astartes-Orden der Space Wolves rekrutiert werden.

40k Commissar Rogue Trader
Natürlich spielen wir im ersten Durchgang einen Kommissar der imperialen Armee.
Owlcat Games

Neulinge, die einen Grot nicht von einem Eldar unterscheiden können, will man bei Owlcat Games mit einem Glossar sowie einer spieleigenen Enzyklopädie unter die Arme greifen – schließlich ist die Hintergrundgeschichte von "Warhammer 40k" so umfangreich, dass wohl die wenigsten Menschen wirklich jeden Aspekt kennen. Dass diese Übung gelingen kann, hat das Entwicklerstudio bereits bei "Pathfinder Kingmaker" und "Pathfinder: Wrath of the Righteous" bewiesen. Auch bei den Vorgängern wurde die komplexe Welt anhand von Tooltips erklärt. Man habe wirklich viel Zeit investiert, um Neulinge den Start in die düstere Science-Fiction-Welt zu vereinfachen, erklärt Shestov. 

Rundenbasierte Kämpfe 

Noch eine Änderung zum Vorgänger ist, dass die Kämpfe rein rundenbasiert ausgetragen werden. Das dürfte der Komplexität geschuldet sein, schließlich trägt die sechsköpfige Crew Nah- und Fernkampfwaffen, verfügt über Spezialfähigkeiten und kann neuerdings auch in Deckung gehen. Das Ganze erinnert an genreübliche Kämpfe wie aus den alten "Fallout"-Spielen oder dem Rollenspielhit "Wasteland 3" – nur eben größer, übertriebener und viel mehr "40k".

Außerhalb der Kämpfe will man gar nicht das Cogwheel des Maschinengottes neu erfinden: Ein ganz klassisches Rollenspiel soll "Rogue Trader" werden – und die Wurzeln in "Baldur's Gate" kann das Spiel auch 25 Jahre später nicht verleugnen.

"Rogue Trader" geht am 1. Juni in die Beta und soll zwischen 60 und 80 Stunden Spielzeit bieten. Die Vollversion des Spiels kostet 39,99 Euro auf Steam oder GOG. (pez, 1.6.2023)