Das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen begründet seine Haltung gegen Cannabis mit der damit verbundenen Gefahr von Hirnschädigungen bei jungen Erwachsenen.
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Düsseldorf – Nach Bayern will auch Nordrhein-Westfalen die Legalisierung von Cannabis in Deutschland stoppen. In dem deutschen Bundesland soll es nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums keine Modellregionen für die kontrollierte Cannabis-Abgabe geben. Durch das Modellvorhaben sollen laut der Bundesregierung in Berlin die Auswirkungen einer kommerziellen Lieferkette auf den Gesundheits- und Jugendschutz sowie den Schwarzmarkt genauer untersucht werden. "Grundsätzlich spricht sich das Gesundheitsministerium gegen die Zulassung von Modellvorhaben aus, gerade auch mit Blick auf die Gefahren Cannabis-bedingter Hirnschädigungen bei jungen Erwachsenen bis 25 Jahren", sagte eine Ministeriumssprecherin.

"Außerdem hat der Bund bisher keinerlei Lösung vorgelegt, wie die geplanten Modellregionen mit geltendem Völker- und Europarecht vereinbar sein sollen", ergänzte die Sprecherin gegenüber der "Rheinischen Post" (Mittwoch). In Bezug auf mögliche Kriterien zur Bestimmung von Modellregionen könne noch keine Aussage getroffen werden, teilte die Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur weiter mit. Ein für Herbst 2023 angekündigter Gesetzesentwurf dazu müsse abgewartet werden. Der aktuell auf Bundesebene befindliche Gesetzesentwurf zum Umgang mit Cannabis sehe noch keine Ermächtigung zur Zulassung von regionalen Modellvorhaben vor. (APA, 24.5.2023)