Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben am Donnerstag gegen 8 Uhr ihre Blockadeaktionen im Frühverkehr fortgesetzt – diesmal auf der Autobahn. Laut Wiener Polizei kam es auf der Südosttangente (A23) auf Höhe des Verteilerkreises zu einer "nicht ordnungsgemäß angezeigten Versammlung". Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.

Wenig später, gegen 8.45 Uhr, gab die Polizei via Twitter bekannt: "Auf allen Fahrbahnen ist der Verkehr wieder uneingeschränkt möglich." Laut ÖAMTC baute sich der Stau im Frühverkehr nach der kurzen Blockade rasch auf, er reichte nach Angaben des Automobilclubs fast bis nach Wiener Neudorf auf der A2 zurück. Die Länge betrug demnach rund zwölf Kilometer.

A23 Südosttangente in Wien
Die Letzte Generation plante eine Blockade auf der Autobahn. Diese wurde laut der Organisation von der Polizei mit einem Großaufgebot vereitelt.
Foto: Letzte Generation Österreich

"Heute haben Bürger:innen versucht, den Verkehr auf der Südosttangente südlich des Verteilerkreises friedlich zum Stillstand zu bringen. Die Polizei konnte den notwendigen Protest nur mit einem Großaufgebot vereiteln", hieß es in einer Aussendung der Letzten Generation. Gefordert wurde erneut Tempo 100 auf der Autobahn sowie das Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen. Eine Aktivistin wollte sich nach Angaben der Organisation mit einer Spezialmixtur an der Fahrbahn befestigen.

Letzte Generation Österreich stellt sich hinter deutsche Aktivisten

Nach den Razzien bei der Letzten Generation in Deutschland wegen des Vorwurfs der Bildung bzw. Unterstützung einer kriminellen Vereinigung hat sich deren Österreich-Ableger hinter die deutschen Aktivistinnen und Aktivisten gestellt. "Wir stehen in vollster Solidarität zu unserer Schwesterorganisation in Deutschland", hieß es in einem Statement gegenüber der APA. Erneut werde versucht, friedlichen Protest zu kriminalisieren.

Die deutschen Behörden waren am Mittwoch gegen die Klimaschutzgruppe vorgegangen. Rund 170 Beamte durchsuchten 15 Wohnungen und Geschäftsräume in sieben Bundesländern. Ermittelt wird gegen sieben Beschuldigte, die zwischen 22 und 38 Jahre alt sind. Zwei der Verdächtigen stehen im Verdacht, im April 2022 versucht zu haben, eine Ölpipeline in Deutschland zu sabotieren. Angesiedelt sind die Ermittlungen bei der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München betonte aber, dass das nicht bedeute, dass man die Letzte Generation als extremistisch oder terroristisch einstufe.

Auch in Österreich stehen die Mitglieder der Letzten Generation unter Beobachtung der Staatsschützer. Man wolle sich von den Ermittlungen in Deutschland jedoch nicht abschrecken lassen, wurde betont. (krud, APA, 25.5.2023)