Auch österreichische Spieleschmieden gehören zur Embracer Group.
THQ Nordic

"Nun, so läuft eben das Geschäft. Ich weiß, dass die Aktionäre und Anteilseigner von mir erwarten, dass ich jede Schlacht gewinne – und diese hier war nun mal eine besonders große." Man habe sie nicht gewonnen, gibt Embracer-Group-CEO Hinter Wingefors zähneknirschend zu. 

Es ging offenbar um einen zwei Milliarden Dollar schweren Deal mit einem Konzern in der Größenordnung von Microsoft. Bitter für das schwedische Unternehmen, das sich in der Videospielbranche vor allem durch zahlreiche Studiokäufe zu einer fixen Größe entwickeln konnte. Im Vorjahr sicherte man sich zudem die "Der Herr der Ringe"-Lizenz, die man unter anderem zusammen mit dem Onlinehändler Amazon im kommenden Jahr in einem passenden Videospiel nutzen möchte.

Ergebnis dieses geplatzten Deals war ein Absturz der Aktie um satte 46 Prozent. Damit hatte man in wenigen Stunden etwa vier Milliarden Dollar an Börsenwert verloren. 

Hartes Jahr

Laut Gameswirtschaft waren die Verhandlungen weit fortgeschritten, bereits im Vorjahr gab es offenbar eine mündliche Zusage für mehrere Spiele. Die ausbleibenden Vorabzahlungen belasten nun das laufende Geschäftsjahr 2023/24 schwer. Wingefors sieht ein "herausforderndes Jahr" auf die Firma zukommen, auch aufgrund von ungeplanten Terminverschiebungen und enttäuschender Resonanz auf verschiedene Neuheiten. Gemeint ist unter anderem das in Wien entwickelte "Spongebob Squarepants: The Cosmic Shake", das trotz guter Kritiken offenbar hinter den Erwartungen lag.

Der geplatzte Deal kostete an der Börse.
Finanzen.at

Wichtig für Österreich

Die Embracer Group gehört mit zahlreichen Niederlassungen zum größten Games-Unternehmen in Österreich. Neben der operativen Tochter THQ Nordic gehören Studios wie Purple Lamp oder Pow Wow Entertainment zu dem schwedischen Riesen. (aam, 25.5.2023)