Social Media ging am Mittwochabend vor Spott und Häme über. Die Twitter-Audiokonferenz von Ron DeSantis und Elon Musk, bei der der Gouverneur von Florida seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur bekanntgab, geriet zur technischen und inhaltlichen Katastrophe. Auch für die Trump-Familie war diese öffentlich zelebrierte Peinlichkeit freilich ein gefundenes Fressen. Den von Donald Trump bereits kreierten DeSantis-Schimpfnamen gesellte sich neben bösartigen Witzen und Videos noch der Hashtag #DeSaster hinzu.

Donald Trump und Ron deSantis haben sich schon bisher nichts geschenkt. Jetzt ist der Kampf um die Präsidentschaftskandidatur eröffnet.
Reuters/Gaelen Morse

Zugegeben, DeSantis lieferte wahrlich eine perfekte Steilvorlage für ausgelassenes Hohngelächter. Aber die Trump’sche Reaktion auf den Auftritt seines ehemaligen Schützlings kann auch als Pre-Show für den Vorwahlkampf gesehen werden.

Trump hatte seinem jungen Konkurrenten schon mehrmals mit Enthüllungen gedroht, sollte dieser gegen ihn in den Ring steigen. Man darf gespannt sein, was der "Idiot" (DeSantis über Trump) gegen die "fette Heulsuse" (Trump über DeSantis) alles in der Hand hat, ob wahr oder erfunden.

Der schmutzige Wrestling-Stil, den Trump in der US-Politik zum Standard erhoben hat, wird in den kommenden Monaten garantiert auf die Spitze getrieben. DeSantis wird eine souveräne Antwort darauf finden müssen, um nicht allzuschnell ausgezählt zu sein. Beim echten Ringen gibt es wenigstens konkrete Regeln. Dass Trump lieber sein eigenes Regelwerk schreibt, ist hinlänglich bekannt. (Manuela Honsig-Erlenburg, 25.5.2023)