Die Bausubstanz des denkmalgeschützten Granariums in der burgenländischen Gemeinde Mönchhof geht bis in das 16. Jahrhundert zurück, die meiste Zeit über wurde das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude als Schüttkasten und Weinkeller verwendet. 1990 kaufte die Gemeinde die Liegenschaft, seither stand die Immobilie großteils leer.

Granarium in Mönchhof
Das Granarium in Mönchhof wurde die meiste Zeit als Schüttkasten und Weinkeller verwendet. Nun ist ein neues Konzept für das mehr als 400 Jahre alte Gebäude in Ausarbeitung.
Rhomberg Bau GmbH & DenkMalNeo

Im Vorjahr bekam sie dann aber wieder einiges an Aufmerksamkeit: Das Unternehmen DenkMalNeo, ein Joint-Venture der österreichischen Rhomberg Bau Holding und der deutschen JaKo Baudenkmalpflege, rief einen Wettbewerb namens "Schmuckstück statt Schandfleck" ins Leben. Dabei wurden sowohl Bewohnerinnen als auch Eigentümer und Gemeinden aufgerufen, leerstehende Gebäude zu melden, "die durch eine Sanierung vom Schandfleck in ein Schmuckstück verwandelt werden sollen".

30 Einreichungen 2022

Rund 30 Einreichungen gab es, berichtet Geschäftsführerin Helga Noack dem STANDARD. Die Auswahl war nicht einfach, man musste in den meisten Fällen zunächst überhaupt erst einmal Ansprechpartner recherchieren und mit diesen in Kontakt kommen. "Etwa zehn Einreichungen waren letztlich verwertbar", sagt Noack. Und aus diesen wurde das Granarium in Mönchhof zum Sieger erkoren. Der Preis: eine kostenlose Machbarkeitsstudie von DenkMalNeo.

Die Suche nach einem Konzept begann, "wichtig waren dafür natürlich die Bedürfnisse des Ortes". Erst vor wenigen Tagen wurde dem Gemeindevorstand ein Vorschlag präsentiert, der ganze Gemeinderat wird erst später informiert – deshalb verrät Noack auch die beabsichtigte Nutzung noch nicht. Zunächst ist aber ohnehin erst einmal geplant, das Granarium im derzeitigen Zustand beim nächsten "Tag des Denkmals" Ende September herzuzeigen.

Die Dachkonstruktion des alten Schüttkastens.
Beim "Tag des Denkmals" kann das Granarium besichtigt werden.
Rhomberg Bau GmbH & DenkMalNeo

Den Wettbewerb wird es aber auch heuer wieder geben, der Startschuss fiel vor wenigen Tagen. Noack und ihr Team suchen neuerlich schutzwürdige Bauwerke, die leer stehen und für die aktuell kein Nutzungskonzept existiert. "Ziel der Aktion ist, für einen Ort und seine Bewohner vielseitige Ideen zu entwickeln, um den Bereich mit einem wirtschaftlichen Konzept wieder zu beleben", sagt die Geschäftsführerin, die sich im zweiten Anlauf des Wettbewerbs schon deutlich mehr Einreichungen erwartet. Das Thema Flächenrecycling gewinne an Relevanz, und wie berichtet gibt es seit dem Vorjahr auch den "Brachflächen-Dialog" des Klimaschutzministeriums, in dessen Rahmen auch um Förderungen angesucht werden kann.

Die heurige Aktion startet offiziell beim Städtetag, der am 31. Mai in Bad Ischl stattfindet. Bewerbungen können direkt über die Website eingereicht werden (siehe unten). Einsendeschluss ist der 30. Juni 2023. (Martin Putschögl, 27.5.2023)