Der Mondlander Hakuto-R hätte im April auf dem Mond landen sollen, doch es kam zum Crash.
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Im April hätte es so weit sein können: Endlich sollte es einem privaten Raumfahrtprojekt gelingen, sanft auf dem Mond aufzusetzen. Doch nach dem Crash einer israelischen Mission 2019 konnte nun auch der japanische Lander Hakuto-R, der "weiße Mondhase" der Firma Ispace, nicht sicher auf der Mondoberfläche ankommen. Fachleute betonten die Schwierigkeit, im Vorfeld bei eingeschränkten Ressourcen für Tests alle Variablen zu berücksichtigen.

Den genauen Grund für den Absturz gab Ispace am Freitag nach der Auswertung der Flugdaten bekannt. Demnach lag der Fehler bei der Software zur Höhenberechnung. "Der wahrscheinlichste Grund für die falsche Höhenschätzung des Landers war, dass die Software nicht wie erwartet funktionierte", hieß es in einer Stellungnahme.

Weitere private Missionen geplant

Die Firma hatte im vergangenen Monat kurz nach der anvisierten Landezeit keine Daten mehr vom Landegerät empfangen. Nach Erreichen der geplanten Landezeit habe Hakuto-R seinen Sinkflug mit geringer Geschwindigkeit fortgesetzt, bis dem Antriebssystem der Treibstoff ausgegangen sei, hieß es. Man gehe davon aus, dass der Lander im freien Fall auf die Mondoberfläche stürzte.

Für die zweite und dritte Mission, die für 2024 und 2025 geplant sind, werde man nun Verbesserungen vornehmen, teilte das japanische Unternehmen mit. Deutlich früher wollen sich zwei US-Konkurrenten, die Firmen Astrobotic und Intuitive Machines, unabhängig voneinander an einer privaten Mondlandung versuchen. Ob ihre Sonden Peregrine Lander und Nova-C noch in diesem Jahr starten oder die Termine weiter verschoben werden, bleibt abzuwarten. (APA, red, 26.5.2023)