Sturm Graz Rapid Wien Bundesliga
Für Rapid geht es im Spiel gegen Sturm um einen Europacup-Startplatz.
APA/ERWIN SCHERIAU

Fußball-Vizemeister Sturm Graz gastiert in der vorletzten Bundesliga-Runde bei Rapid und will in Hütteldorf ungeschlagen bleiben. Für die Grün-Weißen geht es im Heimspiel darum, zwei Serien zu brechen: Einerseits wartet Rapid seit zehn Spielen auf einen Erfolg gegen die Steirer, zudem lieferte man zuletzt sieben sieglose Partien in Folge ab. Auch im Rennen um den vierten Platz hilft den Wienern nur ein Sieg. Den bisher letzten Dreier holte Rapid am 9. April mit einem 3:1 im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt. Seitdem gab es inklusive dem 0:2 im Cup-Finale gegen Sturm vier Niederlagen und drei Unentschieden.

Platz vier sei das große Ziel, betonte Sport-Geschäftsführer Markus Katzer. Aber: "Im Endeffekt liegt es nicht ganz in unserer eigenen Hand." Der Rückstand auf die Austria beträgt einen Punkt, der Sechste Austria Klagenfurt liegt zwei Punkte hinter Rapid. In der letzten Runde kommt es in Klagenfurt möglicherweise zu einem Finale um Platz fünf. Als Fünfter müsste Rapid wie im Vorjahr ins Entscheidungsspiel um den letzten Europacup-Startplatz gegen den Sieger des unteren Play-offs.

Für Sturm Graz ist sportlich dagegen die Luft aus der Saison draußen. Der Meistertitel und damit das Double hat der Cup-Gewinner verpasst, den zweiten Platz dafür sicher. Katzers Pendant Andreas Schicker will aber in den übrigen zwei Partien noch Feuer sehen und ein Ende wie vor einem Jahr vermeiden. "Letztes Jahr standen wir ja sogar drei Runden vor Schluss als Vizemeister fest. Da haben wir es nicht geschafft, die Spannung hochzuhalten. Das ist für heuer ein absoluter Auftrag an die Mannschaft, wo wir eine Entwicklung ablesen wollen", sagte der Sport-Geschäftsführer.

Bei Salzburgs Meisterfeier will auch Klagenfurt jubeln

Wie im Vorjahr wird Red Bull Salzburg nach einem Heimspiel gegen Austria Klagenfurt den Meisterteller überreicht bekommen. Die Feier ist vorbereitet, doch die Bullen sind gewarnt: Im Vorjahr crashten die unangenehmen Kärntner mit einem 1:1 beinahe die Titelparty. Alexander Walke vollzieht den fliegenden Wechsel vom Tribünengast ins Tor. Der bald 40-jährige Goalie wird sein Abschiedsspiel für Salzburg in der Startelf bestreiten. Das kündigte Salzburg-Coach Matthias Jaissle am Freitag an. "Zu diesem besonderen Anlass lasse ich mir bei meiner Aufstellung ausnahmsweise in die Karten schauen." Nach der gegen Sturm fixierten Meisterschaft wurde bei Salzburg erst wieder am Donnerstag und Freitag, da aber durchaus intensiv, trainiert. Die "Pflichtaufgabe" (Jaissle) Klagenfurt soll ernst genommen werden. "Klagenfurt hat zuletzt aufgezeigt, aber wir wollen uns mit einem Sieg von den Fans verabschieden", kündigte Jaissle an.

Heute wie damals rangierten die Kärntner auf Rang sechs. Diesmal aber wittern sie bei noch zwei ausstehenden Runden die Chance auf die Qualifikation für den Europacup. Drei Punkte fehlen auf den Vierten Austria, zwei auf Rapid. Am kommenden Samstag kommt es zum direkten Duell in Klagenfurt. Der Vierte der Meistergruppe spielt in der 3. Runde der Qualifikation zur Conference League. Der Fünfte kämpft in einem Play-off gegen ein Team der Qualifikationsgruppe, der Sechste geht bei der Vergabe der Europacup-Startplätze leer aus.

Peter Pacult steht der Sinn nach einem "heißen Fight". "Bisher war es so, dass sich auch die Großen gegen uns recht schwergetan haben, weil wir hart arbeiten, kompakt stehen, die Räume zustellen und die wenigen Möglichkeiten gut nutzen können." Der Trainer-Haudegen strich den Willen seiner Mannschaft heraus. "Sie nimmt in dieser Meistergruppe als klarer Außenseiter jede Herausforderung an und wird das auch in Salzburg und gegen Rapid wieder tun."

Austria verteidigt beim LASK Platz vier

Die Ausgangslage für die viertplatzierten "Veilchen" vor den letzten beiden Runden in der Fußball-Bundesliga ist auf dem Papier nicht die leichteste. Die Wiener gastieren am Sonntag (17.00 Uhr) beim LASK, danach wartet noch ein Heimspiel gegen Meister Salzburg. Die Linzer sind als Dritter abgesichert, nach vorne und nach hinten ist tabellarisch für die Athletiker nichts mehr möglich. Sie werden Ende August im Play-off zur Europa League antreten. Im letzten Heimspiel der Saison will der LASK nach bisher drei Unentschieden gegen die Austria erstmals voll anschreiben. Kurioser Fakt: Alle bisherigen zehn Saisontore in den Aufeinandertreffen fielen in der zweiten Spielhälfte.

Die Favoritner sind mit Blick auf die Tabelle deutlich mehr gefordert. Einen Punkt beträgt der Vorsprung auf Rapid, drei sind es auf Austria Klagenfurt. Auch die Konkurrenten treffen mit Sturm Graz bzw. Salzburg am Wochenende auf Mannschaften, die ihre Plätze fix innehaben. Der Sechste der Meistergruppe geht bei der Vergabe der Europacup-Startplätze am Ende leer aus. Dieses Schicksal winkt auch noch den Wiener Traditionsclubs.

Dietmar Kühbauer will dem Gegner nichts schenken. "Geschenke gibt es nur zu Weihnachten und am Geburtstag. Wir wollen mit einer guten Besetzung ein gutes Spiel abliefern", betonte der Trainer der Linzer. Er werde personell auch "nicht grundsätzlich etwas ändern", kündigte Kühbauer an. "Es geht um drei Punkte, wir wollen uns von unserem Heimpublikum gebührend verabschieden." (APA, 28.5.2023)

Mögliche Aufstellungen

Meistergruppe (9. Runde)

LASK - FK Austria Wien (Linz, Raiffeisen Arena, 17.00 Uhr, SR Heiß). Bisherige Saisonergebnisse: 1:1 (a), 2:2 (h), 2:2 (a).

LASK: Lawal - Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Potzmann - Horvath, Michorl - Flecker, Zulj, Nakamura - Mustapha

Es fehlen: Renner (gesperrt), Anselm, Boller, Letard, Taoui, Wiesinger (alle verletzt bzw. im Aufbautraining)

Austria: Früchtl - Mühl, Martins, Meisl - Ranftl, Holland, Fischer, Leidner - Fitz - Gruber, Tabakovic

Es fehlen: Galvao, Huskovic, Wustinger (teilweise im Mannschaftstraining), El Sheiwi (rekonvaleszent), Raguz (Reha)

Red Bull Salzburg - SK Austria Klagenfurt (Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 17.00 Uhr, SR Ciochirca). Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (h), 1:0 (a), 3:0 (h)

Salzburg: Walke - Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer - Seiwald - Capaldo, Gloukh, Kameri - Koita, Sesko

Es fehlen: Gourna-Douath (gesperrt), Sucic, Guindo, Onguene (alle Knie), Fernando, Omoregie (beide Rücken), Okafor (Mittelfuß), Van der Brempt (Oberschenkel), Tijani (Schulter)

Fraglich: Bernardo (Rücken)

Klagenfurt: Menzel - Gkezos, Mahrer, N. Wimmer - Blauensteiner, Demaku, Benatelli, Cvetko, Schumacher - Irving, Soto

Es fehlen: Straudi (Seitenbandriss), Binder (Adduktoren)

SK Rapid Wien - SK Sturm Graz (Wien, Allianz Stadion, 17.00 Uhr, SR Ebner). Bisherige Saisonergebnisse: 1:2 (h), 0:1 (a), 1:3 (a). Finale ÖFB-Cup: 0:2

Rapid: Gartler - Schick, Sollbauer, K. Wimmer, Auer - Kerschbaum, Pejic - Kühn, Greil, Grüll - Burgstaller

Es fehlen: Querfeld (Bänderriss im Knie), Hofmann (rekonvaleszent), Petrovic (Knieprobleme)

Fraglich: Hedl (Schulterverletzung)

Sturm: Okonkwo - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg - Gorenc-Stankovic - Hierländer, Horvat, Prass - Sarkaria, Emegha

Es fehlen: Teixeira (gesperrt), Ajeti, Borkovic (beide Muskelverletzungen), Ingolitsch (Wadenbein)