Die Eltern würden sich ab Herbst pro Tag und Kind 4,42 Euro ersparen, sagt der pinke Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.

Die Stadt Wien bietet das Mittagessen in offenen Ganztagspflichtschulen ab dem kommenden Schuljahr gratis an. Rund 23.500 Kinder und deren Familien sollen davon profitieren, gab Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) in einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt. Die Eltern ersparen sich damit 4,42 Euro pro Tag und Kind in jenen Schulen, die keinen verschränkten Unterricht, sondern Schule am Vormittag und Betreuung am Nachmittag anbieten.

Wiederkehr: "Rasche und gezielte Hilfe"

Als Grund für die Maßnahme nennt hier Wiederkehr die massive Teuerung: "Für Familien bedeutet die aktuelle Teuerung in vielen Lebensbereichen eine enorme Herausforderung, den Alltag zu meistern. Mit der gezielten Entlastung mittels eines kostenfreien Mittagessens in den offenen Volksschulen ab dem neuen Schuljahr helfen wir rasch und gezielt", sagte dieser bei der Pressekonferenz. In der Praxis, rechnet Wiederkehr vor, könnten sich Familien, die zwei Kinder fünf Tage pro Woche in einer offenen Volksschule in Wien betreuen lassen, jährlich einen Betrag von über 2.000 Euro ersparen.

Die Stadt investiere im Jahr 2023 knapp 38 Millionen Euro für kostenfreies Mittagessen in ganztägig geführten Pflichtschulen. Im Folgejahr seien knapp über 44 Millionen Euro vorgesehen, hieß es. Zusammen mit der im Herbst 2020 eingeführten verschränkten Gratisganztagsschule (dort sind Betreuung und Essen gratis) komme nun rund 50.000 Kindern und Jugendlichen in Wien eine Entlastung zugute.

ÖVP sieht "ersten Schritt"

Während sich Wiederkehrs Koalitionspartner SPÖ über das gemeinsame Vorhaben hocherfreut zeigte, blieb die ÖVP skeptisch. Die Übernahme der Essensbeiträge in offenen Schulen durch die Stadt sei längst überfällig gewesen, könne aber nur ein erster Schritt sein, meinte Bildungssprecher Harald Zierfuß in einer Aussendung. Auch die Betreuungsbeiträge in offenen Schulen und Halbtagsschulen müssten künftig von der Stadt übernommen werden, um die bestehende finanzielle Ungerechtigkeit bei der Nachmittagsbetreuung an Wiens Schulformen zu beseitigen. (APA, red, 30.5.2023)