Blau gemacht haben die Schüler:innen der Junior Company "blau mochn" vom ecole Güssing wohl eher nicht. Stattdessen haben sie sich ein Unternehmerschuljahr alle wichtigen Skills angeeignet, die man für Verkaufsgespräche, das Erstellen eines Geschäftsberichts, die Präsentation eines Produkts, Jury-Interviews und eine gelungene Bühnenpräsentation, den Pitch, braucht – und dabei so ziemlich alles gelernt, was erfolgreiche Gründer:innen ausmacht. Die Mühe hat sich gelohnt: Am 22. Mai hat sich das Start-up-Team gegen sechs weitere Junior Companies von burgenländischen Schulen durchgesetzt und mit seinen selbst produzierten Kirschkernkissen und Bienenwachstüchern sowie regionalen Gewürzen und Gewürzmischungen den Sieg beim Landeswettbewerb geholt.

Früh ins Unternehmertum schnuppern

"Es ist sehr wichtig, dass sich Jugendliche so früh wie möglich mit dem Unternehmertum auseinandersetzen", betont Bea Ulreich, Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Burgenland. "Dabei werden die Vorteile und Möglichkeiten als Selbständige:r aufgezeigt. Genauso wichtig ist es aber auch, auf die Verpflichtung und Verantwortung für seine Mitarbeiter:innen als Unternehmer:in hinzuweisen. Der Company 'blau mochn' gratuliere ich sehr herzlich. Toll, was die Güssinger Schüler:innen auf die Beine gestellt haben." Über den zweiten Platz freute sich die Junior Company "SAPS" von der HTL Eisenstadt vor den Drittplatzierten, dem Team von "House of Hints" von der HAK Eisenstadt. Der Sonderpreis für soziale und ökologische Nachhaltigkeit ging an die Junior Company "Bee Fresh" von der HAK Oberwart.

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"Growledge" holt sich den Sieg

Zwei Tage später, ein anderes Bundesland: Am 24. Mai traten neun Junior Companies von sieben verschiedenen Schulen beim Salzburger Landeswettbewerb an, um ihre Unternehmen vorzustellen. Die Junior Company "Growledge" von der HBLA Ursprung begeisterte die Expertenjury am meisten – und konnte sich über Platz eins freuen. Sie wird Salzburg – genau wie auch das Siegerteam aus dem Burgenland – beim Bundesfinale in Wien am 6. Juni vertreten. Den zweiten Platz belegte die Junior Company "MindMix" von der HAK Tamsweg, den dritten Platz das Team von "Feia Fux" von der HAK Neumarkt am Wallersee. Den Sonderpreis holten sich die Schüler:innen der Junior Company "Wiff Zack" von der HBLA Ursprung.

Schulkindern spielerisch Wissen vermitteln

Die Junior Company "Growledge" von der HBLA Ursprung begeisterte die Expertenjury am meisten – und konnte sich über den ersten Platz freuen.
wildbild/Herbert Rohrer

Die Schüler:innen von "Growledge" haben ein kleines Pflanzenkisterl zum spielerischen Lernen für Kinder im Volksschulalter entwickelt. Ganz nach dem Motto "innovativ, nachhaltig, sozial" soll landwirtschaftliches Wissen auf diese Weise sachlich und spielerisch aufbereitet werden und darüber hinaus – durch das gemeinsame Spielen – die soziale Kompetenz der Jüngeren gefördert werden. "Unser wichtigstes Ziel ist es, den Kleinen auf einer spannenden Entdeckungsreise hilfreiches Wissen in den Bereichen Natur und Umwelt näher zu bringen. Wir haben dazu auch lehrreiche Arbeitsblätter und Spiele für die Kinder vorbereitet", erzählt Barbara Langwieder, die 19-jährige Geschäftsführerin von "Growledge". „Die fertig gewachsenen Pflanzen wie Kresse oder Schnittlauch können dann geerntet und zum Beispiel im Zuge einer gesunden Jause gemeinsam verspeist werden."

Dranbleiben lohnt sich

Und einmal mehr zeigt sich, dass sich Dranbleiben lohnt, wenn es um die Entwicklung eines Unternehmens geht: "Vom Start des Geschäftsjahres mit einer Geschäftsidee, von der wir noch nicht wussten, ob sie so überhaupt umsetzbar ist, war es immer wieder ein Auf und Ab, das wir durchlebt haben", erzählt Barbara Langwieder. "Der Produktentwicklungsprozess war langwierig und wir mussten so manchen Rückschlag einstecken. Schließlich gelang es uns mit viel Einsatz, ein tolles Produkt zu entwickeln und die Abläufe in unserer Company so zu gestalten, dass sich jede:r mit ihren beziehungsweise seinen Stärken einbringen kann." Das Junior-Unternehmen hat mittlerweile bereits zahlreiche Pflanzenkisten an Volksschulen verkauft und plant, seine Aktivitäten weiter auszubauen.

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