Dating ohne Männer in
Dating ohne Männer in "The Ultimatum: Queer Love" auf Netflix
Foto: Netflix

Irgendwann während der ersten, spätestens in der zweiten Folge The Ultimatum: Queer Love stellt sich das Gefühl ein: Irgendetwas fehlt hier – und das ist angenehm. Es sind die Männer. Okay, differenzierter: die toxischen Männer, die in solchen Datingshows oft ihre problematischsten Seiten zeigen. Das ist – eh – nicht weiter verwunderlich, ist das Alleinstellungsmerkmal der neuen Netflix-Sendung ja eben, dass sich hier nur frauenliebende Frauen auf die Suche nach der Partnerin fürs Leben machen.

Das allein ist schon eine Wohltat, basieren die allermeisten Sendungen des Genres doch auf dem Prinzip, dass Männer Frauen und Frauen Männer lieben und dazwischen wenig passiert.

The Ultimatum: Queer Love | Official Trailer | Netflix
Fünf Paare treten auf, von denen ein Teil heiraten will, ein anderer nicht.
Netflix

Gerade bei The Ultimatum, das in der ursprünglichen Fassung ebenso heteronormativ angelegt war, ergibt die Öffnung in Richtung queerer Menschen Sinn. Denn das Prozedere geht so: Fünf Paare treten auf, von denen ein Teil heiraten will, ein anderer nicht. In der Sendung trennen sie sich und können unter den neuerdings alleinstehenden Leuten daten und für drei Wochen mit einem Single ihrer Wahl zusammenleben. Danach haben sie die Wahl: Wollen sie zurück zu ihrer ursprünglichen Beziehung und heiraten – oder getrennt bleiben und es vielleicht mit dem oder der Neuen versuchen? Und weil bei der queeren Edition nur Frauen mitmachen, haben diese gleich doppelt so viel Auswahl.

Dass die Männer fehlen, stört also überhaupt nicht. Und auch wenn das Ganze dadurch insgesamt etwas weniger toxisch wird, heißt das nicht, dass das Drama fehlt. Und, so ehrlich dürfen wir auch als Publikum sein: Darum geht’s uns doch. (Sebastian Fellner, 30.5.2023)