Ein Projekt: Schildkrötenhäuschen
Markus Böhm baut einen Stall für seine Haustiere
Egal was der Kalender sagt: Der Frühling beginnt erst, wenn unsere Schildkröten aus dem Winterschlaf erwachen und von ihrem Indoor-Quartier ins Freigehege übersiedeln. Um ihnen auch dort eine adäquate Unterkunft zu bieten, darf ich mich als Architekt und Zimmermann betätigen. Es soll eine Holzkonstruktion mit Pultdach werden.
Für das Grundgerüst besorge ich Lärchen-Kantholz (3 mal 3 Zentimeter), baue mithilfe von Winkelverbindern einen Basisrahmen von 85 mal 85 Zentimetern, auf dessen Unterseite später der entsprechende Boden in Form einer wetterbeständigen Siebdruckplatte (zugeschnitten im Baumarkt) montiert werden soll. Um dem Dach die entsprechende Neigung zu geben, kommen auf die Ecken des Basisrahmens die tragenden "Säulen" aus Kantholz – vorn mit einer Höhe von 45, hinten von 35 Zentimetern. An dieser Stelle ein "Hoch!" auf die Winkelverbinder, die ich auch dazu verwende, das Grundgestell zu vollenden. Daran schraube ich Wände aus drei Zentimeter dicken Buchen-Leimholzplatten. Deren Zuschnitt für die rechteckige Rückseite ist kein Problem. Bei den Seitenwänden in Form eines Trapezes mit zwei rechten Winkeln allerdings muss ich alle meine Skills an der Stichsäge auspacken. Pro-Tipp: Schönheitsfehler kann man gut mit Winkelleisten kaschieren.
Weil ich noch eine Sperrholzplatte herumliegen habe, verwende ich diese als "Zwischendach", das an den Längsseiten einige Zentimeter herausragt. Eine gute Entscheidung, denn darauf lässt sich die 1 mal 1 Meter große Siebdruckplatte, das Dach, stabil mittels Schrauben befestigen. Die Vorderseite bleibt offen, damit die Tiere jederzeit rein- und rauskriechen können.
Eine weitere innen auf den Rahmen gelegte Sperrholzplatte dient als Stallboden, den man auch herausnehmen kann. Denn ab und zu "ausmisten", schadet nicht, denke ich. Fehlt noch der wasserfeste, tiefblaue Anstrich, Aluminiumwinkelleisten als Kantenschutz, ordentlich Heu rein – bezugsfertig ist der amtliche Schildkrötenstall.
Eine Serie: "Yellow Jackets"
Kevin Recher packt seine Survival-Skills aus
Ob Sie wohl nach einem Flugzeugabsturz in den Bergen 18 Monate lang in der Wildnis überleben könnten, bis sie endlich gefunden werden? Wenn ja, dann könnten Sie Teil der Mädchenfußballgruppe der Serie Yellowjackets sein. Sie gehen auf die Jagd, machen Feuer, amputieren Beine, wehren wilde Tiere ab oder feiern Orgien und versuchen sich am Kannibalismus. Was man halt so macht, wenn man ums Überleben kämpft. Als Erwachsene, 25 Jahre später, werden sie noch immer von den traumatischen Erlebnissen eingeholt, und es passieren allerlei mysteriöse Dinge. Zwei Staffeln der Serie mit Christina Ricci und Juliette Lewis gibt es auf Sky – inklusive tollem 90s-Soundtrack.
sky.at
Eine Ausstellung: 200 Jahre Lobmeyr im Mak
Michael Hausenblas feiert mit Lobmeyr
Das ganze Jahr schon gratuliert man dem Wiener Traditionshaus J. & L. Lobmeyr zu einem ziemlich runden Geburtstag, nämlich zum 200sten (RONDO berichtete). Nun mischt sich das ehrwürdige Museum für angewandte Kunst in Wien unter die Gratulanten. Unter dem Titel Glanz und Glamour – 200 Jahre Lobmeyr zeigt das Haus am Ring u. a. über 300 Objekte aller möglichen Epochen und Stilrichtungen. Beleuchtet wird allerdings auch die lange gemeinsame Geschichte, die den weltberühmten Glashersteller und Veredler mit dem Museum verbindet. Die Schau ist von 7. 6. bis 24. 9. in der Mak-Ausstellungshalle zu sehen.
Stubenring 5, 1010 Wien
mak.at
(Markus Böhm, Kevin Recher, Michael Hausenblas, RONDO, 2.6.2023)