Khartum, Sudan
Eine Aufnahme aus Khartum von Ende Mai.
APA/AFP

Khartum – Das sudanesische Militär hat die Friedensverhandlungen mit den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) abgebrochen. Die Gespräche in der saudischen Stadt Jeddah seien ausgesetzt worden, teilte das Generalkommando der Armee am Mittwoch mit. Die RSF verletze andauernd die Waffenstillstandsvereinbarungen, hieß es als Begründung. Die RSF teilte dagegen mit, die Waffenruhe werde trotz wiederholter Verstöße der Armee eingehalten. Außenminister Alexander Schallenberg zeigte sich "alarmiert".

Verlängerung des Waffenstillstands

In der sudanesischen Hauptstadt Khartum berichteten Einwohnerinnen und Einwohner von schweren Zusammenstößen zwischen den verfeindeten Parteien. Am späten Montag hatten sie sich unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens auf eine Verlängerung des Waffenstillstands um fünf Tage verständigt. Die Verlängerung sollte Raum für weitere humanitäre Hilfen und für Gespräche über einen längerfristigen Waffenstillstand schaffen.

Außenminister Schallenberg (ÖVP) ließ via Twitter wissen: "Wir sind alarmiert über die aktuellen Entwicklungen im #Sudan. Wir fordern die sudanesische Armee und die RSF auf, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren und einen dauerhaften Waffenstillstand sowie einen sicheren Zugang für humanitäre Hilfe zu garantieren. Die Menschen im Sudan verdienen ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten!"

Der Machtkampf zwischen Armee und RSF-Miliz war am 15. April ausgebrochen. Hunderte Menschen wurden seither getötet. Fast 1,4 Millionen Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben, mehrere Hunderttausend sind in die Nachbarländer geflohen. Beobachter befürchten eine Destabilisierung der gesamten Region. (APA, 31.5.2023)