Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde, neue Entwicklungen ermöglichen den Einsatz in vielen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen. In der Wirtschaft war der Einsatz bisher von analysierenden Anwendungen geprägt, nun erweitert eine neue KI-Generation die Einsatzmöglichkeiten. Diese KI-Algorithmen nutzen vorhandene Daten, Videos, Bilder oder Computercodes und erstellen daraus selbständig neue Inhalte und Prognosen.

Während nun die einen den digitalen Fortschritt begrüßen, fürchten andere mögliche Gefahren. Der Österreichische Handelsverband und Mindtake Research haben dazu kürzlich heimische Handelsbetriebe und KonsumentInnen befragt. Die repräsentative Studie (Sample 1.014) belegt einmal bei der Mehrheit der Bevölkerung Kenntnisse zu KI. 15 Prozent haben eines der Programme wie ChatGPT, DALL.E oder Midjourney bereits genutzt, weitere 46 Prozent kennen diese.

KI-Algorithmen nutzen vorhandene Daten, Videos, Bilder oder Computercodes und erstellen daraus selbständig neue Inhalte und Prognosen.
Economy

Ambivalente Betrachtung

Rund ein Drittel steht dem Thema positiv gegenüber, umgekehrt äußert sich fast die Hälfte kritisch. Bei den Handelsbetrieben selbst setzen acht Prozent KI-Anwendungen bereits ein, weitere 23 Prozent werden das noch heuer tun und zwei Prozent haben gemeinsam mit IT-Dienstleistern eigene KI-Anwendungen entwickelt.

Operativ eingesetzt werden KI-Werkzeuge in Marketing, Preisgestaltung, Prozessketten, Sicherheit, Inkasso oder Personalplanung. "Wir erwarten eine technologische Revolution, die primär ein personalisiertes und flexibles Einkaufserlebnis ermöglicht. Es gilt aber auch etwaige gesellschaftliche Risiken im Auge zu behalten", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Der Einsatz von KI erstreckt sich mittlerweile auf viele Wirtschaftsbereiche, ein Segment betrifft die produzierende Industrie und das verarbeitende Gewerbe mit dem Thema Machine Learning. K-Businesscom hat kürzlich für einen Hersteller von großen Industrie-Transportsäcken eine KI-Anwendung für die Fertigung entwickelt.

Das Leistungsversprechen

Zielsetzung war die Erfüllung eines Leistungsversprechens an die Kunden, dass diese "Big Bags" selbst bei maximaler Beanspruchung 100 Prozent zuverlässig halten. "Das ist deshalb wichtig, weil die Wareninhalte in solchen Transportsäcken den Wert der Tragetaschen um ein Vielfaches übersteigen", sagt Sinan Tankaz, Head of Artificial Intelligence bei K-Businesscom.

Eine ausgefeilte Sensorik liefert hier nun lückenlose Daten, die dann mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Die Algorithmen lernen, kleinste Abweichungen bei der Produktqualität zu entdecken und kontrollieren die Maschinen 24/7. "Der Hersteller konnte sein Leistungsversprechen halten und die Preise für diese neuen fehlerlosen Big-Bags anheben – der Verdienst je Stück beträgt heute ungefähr das Vierfache", erläutert Tankaz. (ecaustria)