Rainer Nowak, hier 2017 bei den Österreichischen Medientagen.
APA / Helmuth Pfarrhofer

Rainer Nowak, bis zu seinem Rücktritt im November 2022 Herausgeber, Chefredakteur und Geschäftsführer der "Presse", hat ein neues, reichweitenstarkes Betätigungsfeld: Ab Sonntag hat Nowak eine wöchentliche Seite in der "Krone bunt", um Wirtschaftsthemen zu kommentieren, sagen Menschen mit Einblick in die "Krone".

Der 50-Jährige will die neue Rolle als "Krone"-Kolumnist am Sonntag auf Anfrage nicht kommentieren. Man kann davon ausgehen, dass der pointiert formulierende langjährige "Presse"-Kopf die Wirtschaftskolumne durchaus auch politisch anlegen wird.

Nowak trat 2022 zurück, als eine Reihe von früheren Chats mit Thomas Schmid über einen Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft bekannt wurden, der Erhebungen ohne rechtliche Konsequenzen abschloss. Die Chats dokumentierten ein vertrautes Verhältnis mit dem damaligen Machtmanager der ÖVP von Sebastian Kurz, sie schrieben insbesondere auch über ihre jeweiligen Jobhoffnungen und wechselseitige Unterstützung.

"Cicero"-Korrespondent

Der Neo-Kommentator der "Krone bunt" schreibt seit seinem Rückzug für das konservative deutsche Magazin "Cicero" über Österreich, zuletzt etwa in "Der Opernstaat" über die "dritte Neuauflage der 1986er-Produktion 'Der unaufhaltbare Sieg der FPÖ'". Auch ohne die Freiheitlichen habe der Populismus Österreich "fest im Griff", denn den hätten Konservative und Sozialdemokraten "längst perfektioniert".

Der "Krone bunt" kam mit dem Präsidentschaftswahlkampf ein langjähriger Kolumnist abhanden – Tassilo Wallentin. Die von ihm hinterlassene Lücke im Wutbürger-Repertoire der Sonntagsbeilage dürfte Rainer Nowak wohl nicht füllen.

Klimaaktivistin Lena Schilling

Neben Rainer Nowak erhält auch Lena Schilling eine wöchentliche Kolumne in der "Kronen Zeitung". Die Klimaaktivistin schreibt künftig immer freitags in "Streitbar" über Themen, "die die Menschen bewegen". Die erste Kolumne widmete sie der SPÖ. Der Titel: "SPÖ hat Fortschritt bei Klimaschutz verzockt." (fid, 2.6.2023)