Zukünftig wird es auf dem Arbeitsmarkt mehr Chemikerinnen und Chemiker brauchen.
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Mit der Vermehrung des batterieelektrischen Antriebs verschiebt sich auch die Wertschöpfung von mechanischen Bauteilen in Richtung Chemie, was gravierende strukturelle Auswirkungen auf die etablierte Autoindustrie hat. Vierzig Prozent der Fahrzeugkosten entfallen auf die Batterie, bestätigt Thomas Schmall von VW.

Damit sind viele Arbeitsplätze in der Auto- und Zulieferindustrie in Gefahr. Das bedeutet: Aus Umweltgründen muss die Transformation sehr schnell verlaufen, es ist aber auch verständlich, dass einige auf der Bremse stehen, schließlich soll kein Massaker auf dem Arbeitsmarkt durch massenhaft kollabierende Unternehmen stattfinden.

Zukunftsmusik

Klimaneutrale E-Fuels erscheinen dabei spontan als ideales Mittel, um aus der CO2-Falle zu entkommen, ohne den Verbrennungsmotor so schnell wie möglich zu killen, schließlich macht das Erdöl das CO2 und nicht der Motor. Doch da gibt es ein Problem: Bis zur massenhaften Herstellung und globalen Verteilung von E-Fuels wird es noch Jahre dauern. Jetzt werden gerade die ersten Pilotanlagen gebaut. Es werden ständig neue Patente angemeldet, die Technologie ist noch lange nicht serienreif. Bis dahin wird der batterieelektrische Markt aber längst hochgefahren sein – falls die Energieversorger mitziehen (können).

Der viel effizientere direkte Elektroantrieb könnte längst etabliert sein, bis E-Fuels in großen Mengen mit Tankschiffen zum Beispiel aus Patagonien geliefert werden. Aber man wird die E-Fuels ohnehin für Bereiche benötigen, wo Batterien einfach zu schwer sind, allen voran die Luftfahrt. (Rudolf Skarics, 1.6.2023)