Kind steht barfuß auf einem Baumstamm.
Auf unebenem Untergrund werden auch die ganz kleinen Muskeln in den Füßen trainiert.
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Wenn du schon mal Urlaub am Meer gemacht hast, dann hast du dir wahrscheinlich als Erstes die Schuhe im Sand ausgezogen – ähnlich wie in der Sandkiste. Denn mit Schuhen läuft es sich gar nicht gut am Strand. Aber nicht nur dort wollen deine Füße alles spüren. Probier doch auch mal im Wald aus, ohne Schuhe zu gehen. Dort gibt es nämlich noch viel mehr für sie zu entdecken. Zum Beispiel das weiche Gras, harte Baumstämme, die vielleicht an manchen Stellen ganz weich sind, weil sich eine Schicht Moos gebildet hat, oder auch der eine oder andere Tannenzapfen, der deine Füße kitzelt.

Für unsere Vorfahren war das übrigens ganz normal. Denn vermutlich hatten die ersten Menschen lange Zeit gar keine Schuhe. Unsere Füße sind also für das Barfußgehen gemacht. Sie passen sich verschiedenen Umgebungen an und benötigen keinen zusätzlichen Halt. Wenn es aber richtig kalt oder der Asphalt heiß ist, sind schützende Schuhe natürlich wichtig.

Füße brauchen Training

Die Muskeln in den Armen und Beinen, hast du sicher schon entdeckt. Weil sie recht groß sind, sieht man sie ganz schnell. Aber auch deine Füße haben ganz viele Muskeln, 60 Stück insgesamt. Manche sind größer, und manche sind ziemlich klein. Trotzdem sind sie nicht weniger wichtig als zum Beispiel dein Bizeps im Oberarm. Wenn deine Füße immer in Schuhen stecken, werden die Fußmuskeln faul. Sie müssen sich kaum noch anstrengen, da der Schuh ganz viel Halt verleiht und durch die dicke Sohle auch kaum Unebenheiten am Boden ausgeglichen werden müssen.

Wenn du jedoch barfuß bist, dürfen alle kleinen und großen Muskeln in deinen Füßen arbeiten und werden damit immer stärker. Das ist wichtig, da sich bei Kindern das Fußgewölbe, das befindet sich an der Innenseite deiner Füße, noch aufrichten muss. Wenn das nicht passiert, bekommt man später einen sogenannten Plattfuß. Sprich, die Innenseite deiner Füße liegt dann auf dem Boden auf.

Die Natur als Fitnessstudio für Füße

Genauso wie ein Haus ein Fundament braucht, um stabil stehen zu können, braucht der Körper die Füße. Sie tragen unser gesamtes Gewicht – und das jeden Tag. Deine Fußstellung, also ob du vielleicht einen Plattfuß oder Ähnliches hast, wirkt sich dabei auf den gesamten Körper aus. Denn dieser baut sich wie eine Gliederkette nach oben hin auf. Sind die Muskeln in deinen Füßen nicht kräftig genug, kann sich das auf deine Knie, Hüfte oder auf die Wirbelsäule auswirken. Als Kind wirst du das vermutlich kaum bemerken, aber wenn du dann erwachsen bist, kann das zu Schmerzen in diesen Knochen führen.

Also beim nächsten Spaziergang im Wald unbedingt die Schuhe ausziehen – aber auch im Park kannst du dir einen Barfuß-Parcours basteln. Sammle dafür Tannenzapfen, Blätter und was du sonst so an Naturmaterialien finden kannst. Dann leg die Tannenzapfen auf einen Haufen in die Wiese, daneben die Blätter usw. Danach geh barfuß über deinen Parcours und spüre, wie es sich anfühlt. Deine Muskeln in den Füßen werden ziemlich arbeiten müssen. (Jasmin Altrock, 04.06.23)