Austria Lustenau ließ gegen Hartberg überhaupt nichts anbrennen.
APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Lustenau - Austria Lustenau hat die Teilnahme am Europacup-Play-off der Fußball-Bundesliga fixiert. Der Aufsteiger feierte am Freitag gegen den TSV Hartberg einen 5:1-Heimerfolg und beendete die Qualifikationsgruppe auf Platz zwei. Damit treten die Vorarlberger am Montag auswärts gegen den Qualigruppen-Ersten WAC an - der Sieger dieses Duells kämpft am 8. und 11. Juni gegen den Fünften der Meistergruppe um einen Platz in der zweiten Quali-Runde zur Conference League.

Die Hartberger hätten mit einem Sieg im Ländle ihre Europacup-Chance gewahrt, von drei Punkten war das Team von Markus Schopp allerdings weit entfernt. Lukas Fridrikas (15., 40.), Tobias Berger (32.), Yadala Diaby (52./Foul-Elfmeter) und Anthony Schmid (86.) sorgten für einen klaren Erfolg der Lustenauer. Bei den Gästen, für die Donis Avdijaj scorte (79.), sah Manuel Pfeifer in der 19. Minute wegen Torraubs die Rote Karte.

Schon bei personellem Gleichstand präsentierte sich die Lustenauer Austria als klar überlegene Mannschaft. Anderson verpasste am Fünfer haarscharf einen Stanglpass von Berger (10.) und Diaby prüfte TSV-Goalie Raphael Sallinger mit einem Distanzschuss (13.), ehe Fridrikas zum ersten Mal zuschlug. Der Stürmer schob nach Pass von Stefano Surdanovic ein.

Frühe Rote wegen Torraubs

Wenig später wurde Pfeifer für eine Notbremse gegen Anderson ausgeschlossen. Den dafür verhängten und von Diaby ausgeführten Freistoß wehrte Sallinger kurz ab, beim Nachschuss von Pius Grabher rettete Dario Tadic auf der Linie (22.). Das nächste Lustenauer Tor resultierte aus einem schweren Patzer von Jürgen Heil. Der Verteidiger wollte im eigenen Sechzehner mit der Brust für Mario Sonnleitner, der Hartberg im Sommer verlässt, ablegen. Der Ball landete jedoch vor den Füßen von Berger, der Abwehrspieler bedankte sich und durfte über seinen ersten Bundesliga-Treffer jubeln.

Die Chance auf das 4:0 ließ Surdanovic aus. Der Serbe kam nach einem überaus sehenswerten Lustenauer Angriff in Top-Position zum Schuss, zielte aber weit über die Latte (36.). Hartberg-Coach Schopp war ob der Indisponiertheit seiner Schützlinge erzürnt, er reagierte mit einem Dreifachwechsel noch vor der Pause.

Auf den Spielverlauf hatte diese Maßnahme keinen Einfluss mehr. Die Hausherren diktierten auch nach dem Seitenwechsel das Geschehen und Diaby beseitigte mit seinem Elfer-Tor die letzten Zweifel über den Sieger der Partie. In der 59. Minute traf Lustenaus Jean Hugonet die Stange, dafür glückte Avdijaj auf der Gegenseite noch das Ehrentor der Hartberger. Die Lustenauer agierten in dieser Phase bereits im Schongang und konnten dadurch Kräfte für die Play-off-Partie am Montag sparen, was sie aber nicht daran hinderte, dank eines Kopfballs des eingewechselten Schmid den Schlusspunkt zu setzen. (APA, 2.6.2023)

Fußball-Bundesliga (32. Runde) - Qualifikationsgruppe (10. Runde):

Austria Lustenau - TSV Hartberg 5:1 (3:0). Lustenau, Reichshofstadion, 4.300, SR Weinberger

Tore:
1:0 (15.) Fridrikas
2:0 (32.) Berger
3:0 (40.) Fridrikas
4:0 (52.) Diaby (Elfmeter)
4:1 (79.) Avdijaj
5:1 (86.) Schmid

Lustenau: Schierl - Gmeiner, Maak (60. Motika), Hugonet, Berger (78. Adriel) - Grabher (65. Rhein), Tiefenbach - Anderson (60. Grujcic), Surdanovic, Diaby - Fridrikas (78. Schmid)

Hartberg: Sallinger - Heil (43. Farkas), Sonnleitner, Gollner (43. Rotter), Pfeifer - Kainz, Diakite (84. Fadinger) - Frieser, Sangare (60. Klem), Avdijaj - Tadic (43. Kriwak)

Rote Karte: Pfeifer (19./Torraub)

Gelbe Karten: Diakite, Farkas

Reaktionen nach dem Fußball-Bundesligaspiel Austria Lustenau - TSV Hartberg (5:1):

Markus Mader (Lustenau-Trainer): "Es war beeindruckend, wie meine Mannschaft aufgetreten ist und wie gierig sie auf den Sieg war. Der Sieg war absolut verdient, auch in dieser Höhe. Die Mannschaft ist geil darauf, noch eine Woche Fußball zu spielen."

Markus Schopp (Hartberg-Trainer, via Sky): "Vielleicht war der Kessel nicht mehr so am Dampfen, wie er dampfen hätte sollen. Wir haben es dem Gegner von der ersten Minute an sehr einfach gemacht, mit der Roten Karte war das Spiel gelaufen. Wir haben aber aus dem Frühjahr viel rausgeholt. Lustenau hat es sich aufgrund der ganzen Saison verdient, dass sie dort sind, wo sie sind. Sie hätten viel früher viel höher führen müssen. Ich gehe davon aus, dass ich nächste Saison weiter in Hartberg sein werde. Ich kann mir gut vorstellen, in einer Rolle vergleichbar mit einem Premier-League-Manager zu arbeiten."