Kosmetische Gegenstände in "Diablo 4" können gespenstisch teuer ausfallen.
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Wer die Deluxe oder Ultimate Edition von "Diablo 4" gekauft hat, kann den heiß ersehnten Blockbuster in der Early-Access-Phase jetzt schon spielen. Derzeit auch schon zugänglich ist der Ingame-Shop des Spiels. Besonders ins Auge sticht dabei vor allem ein Ausrüstungspaket, das umgerechnet mit knapp 25 Euro zu Buche schlägt.

Zuerst "wechseln"

Umgerechnet deshalb, weil die Preise im Ingame-Shop – wie man es von vielen anderen Spielen mittlerweile schon lange kennt – mit einer fiktiven Währung verschleiert werden. Die Gegenstände können mit Ausnahme eines Einsteigerpakets für 7 Euro nur mit virtuellen "Platin"-Münzen gekauft werden. Diese wiederum lassen sich nicht einzeln, sondern nur in Paketen kaufen. Je mehr Münzen man kauft, desto "günstiger" wird das Angebot. Pro Euro erhält man bei den ersten drei Paketen je 100 Münzen, ab dem vierten Paket für 25 Euro verbessert sich der Umrechnungskurs, wird aber nur minimal besser. Das teuerste Münzpaket kostet 100 Euro.

Bevor man Gegenstände im Shop kaufen kann, muss man zuerst virtuelle "Platin"-Münzen erwerben.
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Kostspielige (Gespenster-)Kosmetik

Apropos 25 Euro: So viel kostet derzeit umgerechnet auch das teuerste Ausrüstungspaket, das für Aufsehen unter den Spielerinnen und Spielern sorgen könnte. Es verleiht der Klasse Totenbeschwörer allerdings nur Aussehen eines "Gespensterfürsten". Alle Gegenstände, die man derzeit im Ingame-Shop kaufen kann, sind rein kosmetischer Natur und werden in einem bestimmten Zeitintervall gegen neue Items ersetzt.

Wer als Gespensterfürst im Spiel auftreten möchte, wird mit 25 Euro zur Kasse gebeten.
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Das Angebot im Shop (via Battle.net verglichen) variiert insgesamt zwischen 8 und 25 Euro. Je teurer die Pakete sind, desto "vollständiger" sind sie in der Regel. Das bedeutet, dass man komplette Rüstungs- und Waffenskins für die Charaktere erhält. Direkt mit Euro lässt sich nur das Einsteigerpaket für sieben Euro kaufen, es enthält ein Reittier, zwei Waffenskins und Währung für das Spiel selbst.

Nur das Einsteigerpaket lässt sich direkt in Euro auch bezahlen.
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Auch Entwickler Blizzard hebt hervor, dass Mikrotransaktionen keinen Einfluss auf das Spiel selbst haben und daher ignoriert werden können: "Der Shop soll eine Möglichkeit der Selbstdarstellung für unsere Spieler sein, und sie können während ihrer Zeit in Sanktuario so viel oder so wenig damit interagieren, wie sie möchten", heißt es in einem Blog-Eintrag.

Altbekanntes Thema

In der Vergangenheit ist Entwickler Blizzard immer wieder in der Kritik gestanden, es mit Mikrotransaktionen in seinen Spielen zu weit getrieben zu haben. Sorgte das Auktionshaus in "Diablo 3" schon für Kontroversen, machte man aus dem Mobile Game "Diablo Immortal" einen "Pay 2 Win"-Titel und zog damit den Unmut der Community auf sich. Dem Umsatz dürfte dies nicht geschadet haben, das Spiel gilt trotz umstrittenen Geschäftsmodells als kommerzieller Erfolg. Im Juli letzten Jahres wurde bekannt, dass das eigentliche Free-to-play-Spiel im ersten Monat seiner Veröffentlichung mehr als 50 Millionen Dollar eingebracht hat.

Dass man "Diablo 4" auch ohne kosmetische Upgrades spielen kann, mag natürlich stimmen. Es ist allerdings nicht so, dass Blizzard den Shop im Spiel versteckt. Auch sollte das Hinterfragen der Verhältnismäßigkeit durchaus berechtigt sein, warum einzelne Rüstungssets fast ein Drittel jenes Kaufpreises ausmachen, für den man das ganze Spiel bekommt. Ob die Rechnung für Blizzard wieder aufgeht, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. (bbr, 3.6.2023)