Der Meister holte einen Punkt in Favoriten.
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Wien - Das Nachsitzen bleibt der Wiener Austria nicht erspart. Im letzten Spiel der Meistergruppe der Bundesliga rang die Truppe von Michael Wimmer am Samstag Salzburg zuhause zwar ein 1:1 (0:1) ab, muss aber als Fünfter am Donnerstag (auswärts) und Sonntag (heim) kommender Woche im Kampf um einen Platz in der Qualifikation der Conference League im Play-off gegen den Sieger aus WAC - Austria Lustenau (Montag) antreten.

Die Salzburger, die sich bereits zwei Runden davor zum zehnten Mal in Folge die Meisterkrone aufgesetzt hatten, blieben dank des Treffers von Sekou Koita (30.) zum 16. Mal in Folge gegen die Austria ungeschlagen und verabschiedeten sich mit nur einer Niederlage in dieser Saison in den Urlaub. Andreas Gruber ließ die Austria-Fans in einem dramatischen Finish mit dem Ausgleich (90.) zwar noch auf einen Sieg und damit Platz vier hoffen, es sollte aber nicht mehr reichen. Rapid landete in der Endabrechnung trotz 1:2-Niederlage gegen Austria Klagenfurt einen Punkt vor dem Erzrivalen.

Koita-Elfmeter

Salzburg-Coach Matthias Jaissle bot angesichts einer längeren Verletztenliste die beste verfügbare Elf auf, nur Stürmer Benjamin Sesko fiel kurzfristig mit einer Muskelblessur aus. Bei der Austria kamen gegenüber dem jüngsten 1:3 beim LASK Johannes Handl, Matthias Braunöder und Manuel Polster (anstelle des verletzten Doron Leidner) neu in die Startelf.

Der Plan, mit viel Mut die kleine Chance auf Platz vier zu erzwingen, den nötigen Sieg bei gleichzeitiger Niederlage Rapids in Klagenfurt zu landen, ging über weite Strecken nicht auf. Salzburgs Defensive ließ dank guten Pressings lange nichts zu, vorne brachte eine der wenigen gefährlichen Bullen-Aktionen die Führung für die Gäste. Matteo Meisl brachte Junior Adamu im Strafraum zu Fall, den fälligen Strafstoß verwertete - nach Videostudium von Schiedsrichter Stefan Ebner - Koita problemlos. Wenig später jagte der Malier einen Schuss aus guter Position klar über das Tor (34.).

Die Austria reagierte kurz vor der Pause mit ihrer besten Phase, die aber unbelohnt blieb. Aleksandar Jukic traf das Außennetz (41.), dann bereitete er Salzburg-Goalie Philipp Köhn bei einem Freistoß einige Probleme (43.). Und auch das folgende Strafraumgestocher überstand Salzburg unbeschadet.

Marvin Martins, Austria Wien
Am Ende blieb Marvin Martins nur die Enttäuschung.
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Die zweite Hälfte brachte lange nichts Neues, die Austria übte sich vergeblich im Kreieren von Chancen - immer wieder misslang auch der finale Pass. Salzburg hatte seinerseits nur wenige Einschussmöglichkeiten, das vermeintliche 2:0 durch den eingewechselten Karim Konate wurde wegen Abseits aberkannt (75.).

Dramatisches Finish

Dass es - auch wegen Klagenfurts 2:1-Führung gegen Rapid - noch einmal spannend wurde, war der violetten Druckphase im Finish zu verdanken. Bei der bis dahin besten Chance rutschte Joker Gruber nur ganz knapp an einem Stanglpass von Haris Tabakovic vorbei (83.), Köhn parierte gegen Tabakovic (89.). Schließlich war Gruber nach Tabakovic-Assist aber mit einem Flachschuss zur Stelle und sorgte für eine heiße siebenminütige Nachspielzeit.

Und dort kam die Austria tatsächlich noch zu einer hochkarätigen Chance: Tabakovic scheiterte nach einem Querpass am Elfmeterpunkt alleine vor Köhn. Nikola Dovedan köpfelte den Abpraller knapp links am Tor vorbei. Köhn wurde mit seiner Glanzparade zu Salzburgs Retter - und damit auch zu jenem von Rapid. (APA, red, 3.6.2023)

Fußball-Bundesliga (32. Runde):

FK Austria Wien - Red Bull Salzburg 1:1 (0:1). Wien, Generali Arena, 13.593, SR Ebner

Tore:
0:1 (30.) Koita (Foulelfmeter)
1:1 (90.) Gruber

Austria: Früchtl - Handl, Martins, Meisl - Ranftl, Braunöder, Holland (74. Dovedan) Polster - Jukic (60. Gruber) - Fischer, Tabakovic

Salzburg: Köhn - Dedic, Solet (92. Okoh), Baidoo, Ulmer (78. Van der Brempt) - Seiwald, Gourna-Douath (78. Gloukh), Forson (63. Konate), Kjaergaard - Koita, Adamu

Gelbe Karten: Martins, Holland bzw. Gourna-Douath, Koita