Die ID Austria hat laut dem Finanzministerium mehr als eine Million User.
Die ID Austria hat immer mehr Nutzerinnen und Nutzer.
Screenshot / mick

Seit Oktober letzten Jahres können Österreicherinnen und Österreicher ihren Führerschein auch am Smartphone vorzeigen. Ermöglicht wird das durch den Handysignatur-Nachfolger ID Austria, mit dem man beispielsweise digitale Behördengänge erledigen und sich bei staatlichen Diensten wie Finanz Online oder dem Digitalen Amt anmelden kann. Inzwischen hat der Service mehr als eine Million Nutzerinnen und Nutzer, hat das Finanzministerium in einer Aussendung am Sonntag bekanntgegeben.

Nach der Präsentation im März 2022 – damals noch unter der ehemaligen Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) – verzögerte sich der Start der Vollversion um einige Monate. Eigentlich hätte der Führerschein bereits im Sommer letzten Jahres auf das Smartphone wandern sollen. Ein Versprechen, das die Regierung offensichtlich nicht halten konnte. Der STANDARD berichtete.

Mehr aktive Handysignaturen

Den Launch des digitalen Führerscheins hat schlussendlich Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) geerbt, der Österreich dank des Dienstes in einer Vorreiterrolle innerhalb der EU sieht. Die eine Million Userinnen und User würden zeigen, dass man mit den digitalen Services auf einem guten Weg ist, sagte Tursky in einer Aussendung. Die Regierung plant, die Plattform in den kommenden Monaten weiter auszubauen. Teil des am Donnerstag präsentierten "Digital Austria Act" ist zum Beispiel das Vorhaben, auch eine Meldeauskunft, einen Strafregisterauszug, Heirats- und Geburtsurkunden und RSa- RSb-Briefe über das Digitale Amt abrufbar zu machen.

Ein konkreter Zeitplan wurde für diese Vorhaben bisher nicht kommuniziert. Österreich greift mit der ID Austria jedoch einer in Arbeit befindlichen E-ID auf EU-Ebene voraus. Diese soll in den kommenden Jahren ermöglichen, sich auch grenzübergreifend digital identifizieren zu können. Derzeit reist Tursky unter anderem nach Südkorea, um sich Best-Practice-Beispiele für E-Government-Systeme anzusehen. An den Erfolg der Handysignatur kann die ID Austria bisher übrigens nicht heranreichen. Laut dem Anbieter A-Trust gibt es derzeit mehr als drei Millionen aktive Handysignaturen. (red, 4.6.2023)