Die Posten der neu aufgestellten SPÖ sollen am Mittwoch ans Licht der Öffentlichkeit. Seinen Koalitionswunsch – eine Ampel aus Rot, Grün, Pink – hat der neue SP-Bundesvorsitzende unmittelbar nach der Kür kundgetan. Jedweder Koalitionsentscheid soll künftig allerdings den Mitgliedern vorgelegt werden. Derzeit geht Hans Peter Doskozil, das sagt er endlos wiederholend, "aufeinander zu".

Genau das nervt Schriftsteller Robert Menasse, kürzlich eingetreten, bei Claudia Reiterer Im Zentrum: "Lauter Aufeinanderzugeher!" Er rät dringend dazu, die Phrasen zu stoppen, nicht mehr Rechten nachzuplappern – und wechselt gleich zum Genossen-Du.

Bei "Im Zentrum" wurde über den SPÖ-Showdown diskutiert.
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Politikwissenschafterin Katrin Praprotnik sieht darin, nebst struktureller Entkrustung, allerdings die Gretchenfrage der SPÖ beim Blick auf das "Lager Babler". Inhaltlich, das zeigten internationale Studien, sei hauptsächlich mit Fokus auf Wirtschaftspolitik und Sozialstaat zu punkten. Praprotnik und Menasse mahnen Angebote an Junge ein und Menasse grundsätzlich die Bereitschaft, sich von echten Expertinnen und Experten beraten zu lassen. Angesichts der bevorstehenden Europa-Wahlen sei auch endlich von einer – sinngemäß – Brüssel-ist-schuld-Kommunikation abzurücken.

IM ZENTRUM: IM ZENTRUM: SPÖ-Showdown: Neustart oder Untergang?
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Welche Posten sie einnehmen wollen, verraten weder der sichtlich aufgeräumte Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher noch die Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner. Ihr entschlüpft ein Hoppala: Als Bundesparteivorsitzende fühle sie sich wohl. Er ist geschmeidig, outet sich nach Quotenansagen Holzleitners als "Feminist" und will natürlich auch die "Arbeiterschaft" zur SPÖ zurückholen. (Karin Bauer, 5.6.2023)