Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die "Sex and the City"-Nachfolgeserie doch nicht ganz ohne eine der beliebtesten Protagonistinnen bleiben wird: Kim Cattrall alias Samantha Jones, die schon in der beliebten Kultserie nie um einen Tabubruch verlegen war, soll entgegen anderslautenden Ankündigungen doch in "And Just Like That ..." mitwirken und einen Gastauftritt erhalten. Wenn die Serie, deren zweite Staffel ab Juni ausgestrahlt wird, über die Bildschirme flimmert, wird eines der populärsten Frauenquartette der Serienwelt also zumindest für kurze Zeit wieder vollzählig vereint sein.

Eine Szene aus der Serie
"And Just Like That ...": Schauen Sie sich das "Sex and the City"-Spin-off an?
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Wie gut ist "Sex and the City" gealtert?

Fans der ersten Stunde haben Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker), Samantha Jones (Kim Cattrall), Charlotte York (Kristin Davis) und Miranda Hobbes (Cynthia Nixon) schon durch unzählige Eskapaden begleitet: Das Kleeblatt hat ganze Generationen von Frauen und Männern in ihrer Wahrnehmung und ihren Gedanken über Dating, Beziehungen, Sex, Freundschaften und die New Yorker Upper Class geprägt. Was 1998 losging, thematisch damals am Puls der Zeit lag, als feministisch gelesen wurde und einen gewissen Kultstatus erlangte, wirkt inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen.

Einst mischte "Sex and the City" die TV-Landschaft gehörig auf, schlug Wellen und brachte dem Sender HBO diverse Kritikerpreise ein – doch 2023 stellt sich schon die Frage, wie viel von dieser einstigen Sprengkraft im Nachfolger "And Just Like That ..." noch enthalten sein kann. Was etwa vor Jahrzehnten noch bahnbrechend zu thematisieren war oder nach abenteuerlichen Sexpraktiken klang, ist heute im Netz omnipräsent. Wie realistisch die Serie in vielerlei Hinsicht war, und wie sich etwa Carrie Bradshaw mit ein wenig Kolumnenschreiben all ihre Luxus-Highheels leisten konnte, hat man sich vielfach schon damals gefragt. Gesellschaftskritik kam in der weitgehend auf Unterhaltung hin ausgelegten Serie grundsätzlich eher zu kurz, und was damals in der Serie als Selbstermächtigung gefeiert wurde, wirkt aus heutiger Sicht relativ antiquiert.

In der Fortsetzung "And Just Like That ...", die Ende 2021 auf Sendung ging, waren die Bemühungen demzufolge groß, dem einstigen "Sex and the City"-Universum ein zeitgemäßes Make-over zu verleihen. Die Protagonistinnen befinden sich inzwischen nicht mehr in ihren Dreißigern, sondern in ihren Fünfzigern. Aktuelle Phänomene wie Social Media, Podcasts und das Streben nach größerer Diversität fanden Eingang in die Serie. Und die Abwesenheit von Samantha Jones, die in der Serienwelt nach London übersiedelt war, hatte man durch Charlotte Yorks schwulen besten Freund Anthony Marentino kompensiert, der das Quartett komplettierte. Darüber, wie gelungen das Spin-off insgesamt geraten ist, gingen die Meinungen schon damals auseinander. In Kürze soll nun die zweite Staffel von "And Just Like That ..." zu sehen sein – inwiefern dabei der frühere Reiz der Serie wieder auflebt, wird sich zeigen.

Wie sehen Sie das?

Waren Sie schon zu Beginn "Sex and the City"-Fan, oder sind Sie erst später eingestiegen? Was hat Ihnen früher daran gefallen – und wie sehen Sie das aus heutiger Sicht? Haben Sie die erste Staffel "And Just Like That ..." gesehen – und was halten Sie davon? Und werden Sie auch in den neuen Folgen das weitere Geschehen rund um Carrie, Samantha, Charlotte und Miranda verfolgen? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 5.6.2023)