Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) hat am Montagnachmittag wohl ebenso überrascht auf das neue Ergebnis der SPÖ-Vorsitzwahl reagiert wie der Rest des Landes. Doch in die Kritik an der chaotisch wirkenden Abstimmung mit der riesigen Panne an deren Ende will sie nicht einstimmen.

p20220510_1945 Mdiemgespräche im Steirischen Presseclub mit der Grazer Bürgermeisterin Elke KAHR (KPÖ) am 10.05.2022. Bild zeigt: v.l. Elke KAHR. Foto © by der Plankenauer, www.der-plankenauer.at
Elke Kahr wünscht Babler alles Gute.
der Plankenauer/Mag.Plankenauer

Prüfstein der SPÖ

Häme liege ihr fern, sagt Kahr, vielmehr wünsche sie der Parteispitze, "egal wer das jetzt ist, alles Gute und dass die SPÖ nicht vergisst, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter eine Stimme brauchen. Ob sie die sein können, das wird erst der Prüfstein für die SPÖ sein."

Dass Babler vor dem Parteitag dafür kritisiert wurde, ein Marxist zu sein, überraschte die Grazer Bürgermeisterin nicht, dass er diese Haltung dann aber auch wieder relativierte, schon: "Ich muss weder Freunde noch meine Überzeugung verleugnen, weil jene, die einen Groll gegen einen hegen, weil man Marxistin oder Marxist ist, überzeugt man ohnehin nicht, die wählen einen auch nicht."

Marxismus sei ein "Gegenwicht zu den herrschenden Verhältnissen und ein Instrument, mit dem man sich in der Welt zurechtfinden kann", betont Kahr. Babler wünsche sie, "dass er sich nicht verbiegen lässt. Und vor allem muss man die Punkte, die man ankündigt, auch umsetzen und den Leuten ein Vorbild sein." (Colette M. Schmidt, 5.6.2023)