Endlich sind die heimischen Erdbeeren reif. Wer bis jetzt schon ein wenig an den Früchtchen aus den Glashäusern genascht hat, wird den Unterschied gleich merken. Die Freiland-Erdbeeren schmecken nicht nur aromatischer und süßer, ihr Fruchtfleisch ist auch kräftiger, und so kann man sie auch marineren, ohne dass sie ihre Konsistenz verlieren.

Gute Aromapartner für die süßen Früchte sind etwa Holunder (der auch gerade voll in Blüte steht) oder frische Minze, aber auch Balsamicoessig harmoniert gut mit Erdbeeren – wer mag, gibt noch etwas Basilikum dazu. Eine Prise Pfeffer oder Szechuanpfeffer schmeichelt den süßen reifen Früchten ebenfalls.

Im folgenden Rezept habe ich sie auf zweierlei Weise mariniert: einmal mit Balsamico und Holunderblütensirup und einmal mit Balsamico und frischer Minze. Beide Marinaden passen sehr gut zu der molligen Konsistenz des Flammeri.

Foto: Helga Gartner

Ganz unkompliziert

Um einen Flammeri herzustellen, braucht es nicht sehr viel Kocherfahrung, ist er doch nicht viel mehr als ein kaltes Grießkoch. Verfeinert wird er durch die Zugabe von Eidotter, und der Schnee verleiht eine Luftigkeit. In vielen Rezepten werden dem Flammeri noch zwei Blatt Gelatine zugegeben, damit er sich leicht stürzen lässt. Bei mir hat es aber auch ohne gut funktioniert.

Dieses Rezept toppt den Flammeri noch zusätzlich mit einer knackigen Karamellschicht – wie bei einer Crème brûlée. Dazu wird Zucker auf die Oberfläche gestreut und mit einem speziellen Brenner karamellisiert. Gefunden habe ich das Rezept in "Hello Berries" von Saskia van Deelen, einem bei Ars Vivendi erschienenen Buch, das sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Beeren auseinandersetzt.

"Hello Berries", Saskia van Deelen & Julia Cawley. Ars Vivendi 2021, 172 Seiten, € 24,90.
Cover: Ars Vivendi

Zutaten für 4 Portionen

für den Grießflammeri

  • 2 Eier (Größe M)
  • 500 ml Milch
  • 50 g Kristallzucker
  • 10 g Vanillezucker
  • Abrieb von ½ Zitrone
  • 80 g Weichweizengrieß
  • 4 EL brauner Zucker

für die Balsamico-Erdbeeren

  • 250 g Erdbeeren
  • 1–2 EL Zucker
  • Balsamicoessig nach Geschmack
  • Minze oder Holunderblütensirup
Foto: Helga Gartner

Die Eier trennen und das Eiklar zu einem steifen Schnee schlagen, die Dotter zur Seite stellen.

Milch mit Zucker, Vanillezucker, Zitronenschale und Salz in einem Topf erhitzen.

Foto: Helga Garnter

Den Weizengrieß einrieseln lassen und unter Rühren zu einem dicken Brei einkochen.

Den Topf von der heißen Platte ziehen und die Dotter einrühren.

Foto: Helga Gartner

Den Eischnee mit dem Schneebesen unter die heiße Masse heben.

Foto: Helga Gartner

Den Grießbrei in die Förmchen füllen und abkühlen lassen.

Foto: Helga Gartner

Die Erdbeeren waschen und trocken tupfen. Dann die Früchte putzen und in dünne Scheiben schneiden.

Besonders gleichmäßig werden sie, wenn dafür ein Eierschneider verwendet wird.

Foto: Helga Gartner

Mit Zucker, Balsamicoessig und Holunderblütensirup (bzw. frischer Minze) abschmecken.

Foto: Helga Gartner

Den Grießflammeri mit braunem Zucker bestreuen und mit einem Creme-brûlée-Brenner karamellisieren.

Foto: Helga Gartner

Mit Holunder dekorieren und servieren.

Foto: Helga Gartner

Alternativ kann der Flammeri auch aus der Form gestürzt werden und die Erdbeeren zusätzlich mit Minze aromatisiert werden. (Helga Gartner, 7.6.2023)