Das US-Raumfahrtunternehmen Space X hat am Dienstag einen Dragon-Frachter zur Internationalen Raumstation (ISS) geschickt. Die Crew Resupply Mission 28 (CRS-28) startete am Dienstag um 6.47 MESZ (Montag, 23.47 Uhr EDT) vom Startkomplex 39A (LC-39A) im Kennedy Space Center in Florida. Ankunft und Docking am Harmony-Modul der Station fanden um 11.56 Uhr MESZ statt, das Manöver konnte via Nasa TV live mitverfolgt werden.

Vielflieger-Rakete

Nach der Trennung landete die Booster-Stufe B1077 erfolgreich auf dem autonomen Space-X-Drohnenschiff A Shortfall of Gravitas, das im Atlantik stationiert ist. Nach der schadlosen Rückkehr wurde die Raketenstufe offiziell von B1077-5 in B1077-6 umbenannt, und man begann mit den Vorbereitungen für ihren nächsten Flug in einigen Monaten. B1077 hat zuvor bereits die Crew-5-Mission, eine GPS-Mission, die Inmarsat-Mission und einen Starlink-Flug in den Himmel geschickt.

Die Cargo Dragon nähert sich der Internationalen Raumstation.
Foto: Nasa

Eigentlich hätte der Dragon schon am Samstag losfliegen sollen. Der Start war wegen starker Winde in der Bergungszone der Booster allerdings verschoben worden. Die Startbedingungen am Montag erschienen dem Team jedoch akzeptabel.

CRS-28 wird die ISS mit Ausrüstung und Vorräten versorgen, die die Astronautinnen und Astronauten der Station in den kommenden Monaten benötigen. Außerdem liefert der Frachter wissenschaftliche Experimente, die von verschiedenen Behörden, Unternehmen und Organisationen aus der ganzen Welt entwickelt wurden, sowie zwei neue iROSA-Solarzellen für die ISS.

Die Crew Resupply Mission 28
SpaceX

Mehr Strom für die Station

Die sogenannten Roll Out Solar Arrays sollen der Station zusätzlichen Strom liefern. Die Solaranlagen sind deutlich kleiner und leichter als die Anlagen, die bei der Erstinstallation der ISS zum Einsatz kamen. Nach dem Andocken von Dragon am Dienstag wird einer der Roboterarme der Station die Solarzellen aus dem "Kofferraum" des Raumschiffs holen. Installiert werden sie zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen zweier Weltraumspaziergänge.

Insgesamt sollen einmal sechs neue iROSA-Paneele die ISS mit Energie versorgen. Jede dieser Solarzellen hat eine Leistung von rund 20 Kilowatt, sodass der Station am Ende zusätzliche 120 Kilowatt Strom zur Verfügung stehen. (tberg, 6.6.2023)