Autocorrect meint es ja eigentlich gut mit uns. Die Funktion ist dafür da, Tippfehler auszubessern, bevor sie bei Nachrichtenempfängern landen. Immer wieder verursacht sie allerdings auch peinliche Unfälle, weil die automatische Wortvorhersage versagt.

Was auch zu einer Art versehentlicher Zensur führen kann. Selbige plagt Nutzer von Apples Bildschirmtastatur unter iOS und iPad OS schon seit Jahren. Wer Autocorrect aktiviert hat, kann zwar prinzipiell nach Herzenslust drauflosschimpfen, doch wenn man "fucking" eintippt und nicht aufpasst, wird "ducking" daraus. Doch nun wird die Ente befreit, erklärte Apples Softwarechef Craig Federighi laut BBC.

Ducking Freedom

In Hinkunft – sprich: mit dem Update auf iOS und iPad OS 17 – muss das quakende Federvieh nicht mehr herhalten, wenn man ausfallend wird oder etwas vulgärer über Kopulation spricht. Das hintergründig laufende KI-Modell soll selbstständig anhand des Sprachgebrauchs des Nutzers erlernen, wann mit "fucking" auch "fucking" gemeint ist und wann doch die zum Verb transformierte Ente oder schlicht das Wort "ducken" (ausdrücklich keine Anspielung auf die Frankenstein’sche Kulinarik-Kreation „Turducken“).

Und weil jeder Text natürlich auch einen ducking Schluss braucht: Das große Highlight von Apples gerade laufender Entwicklermesse WWDC ist natürlich nicht das schlauere iOS-Keyboard, sondern die Mixed-Reality-Brille Vision Pro. Der Konzern hat sich vorgenommen, damit diese Gerätekategorie neu zu definieren. Für Konzernchef Tim Cook, der als treibende Kraft hinter dem Projekt gilt, dürfte ihr Erfolg zum prägenden Moment seiner Ära werden.

Apple hat rund acht Jahre und zig Milliarden Dollar in die Entwicklung gesteckt, erwartet aber ob des Einstiegspreises von 3.500 Dollar keine allzu hohen Absätze im ersten Verkaufsjahr. Erscheinen wird die Brille erst Anfang 2024 und vorerst nur in den USA und Großbritannien. (gpi, 6.6.2023)