Die meisten Redakteurinnen zeigen sich begeistert von der Vision Pro.
Apple

3.499 Dollar soll das neue Mixed-Reality-Headset von Apple kosten, wenn es Anfang 2024 erscheinen wird. Unter dem klingenden Namen Vision Pro stellte das US-Unternehmen am Montag seine Vision von der virtuellen Zukunft vor. Erste Journalisten durften in Cupertino bereits Hand und Kopf an die neue Hardware anlegen. Die meisten zeigen sich von der Technik begeistert, auch wenn der Massenmarkt mit Sicherheit noch nicht damit erreicht wird.

Meta Quest mit iPadOS

Auch wenn Apple bei der Präsentation die Vision Pro vermied als VR-Headset zu bezeichnen, meinte "The Verge", es "sieht so aus wie ein VR-Headset, es fühlt sich so an wie ein VR-Headset und es verhält sich auch so." Auch das Styling der Frisur könne man nach dem Aufsetzen eher vergessen, wie das bei anderen Headsets der Fall sei. "Am besten stellt man sich die bestmögliche Meta Quest vor, die mit einer Software wie iPadOS läuft", versucht der Redakteur das Gefühl der Brille zu vermitteln.

Auch der Tech-Youtuber Marques Brownlee durfte rund 30 Minuten mit der neuen Hardware herumspielen. Erste Gerüchte, das Headset würde ein iPhone als Basis benötigen, haben sich nicht bestätigt. Es sei ein "eigenständiger Computer", sagt Brownlee, mit einem eingebauten M2-Chip von Apple, einer eigenen Wifi-Verbindung und zwei 4K-Micro-OLED-Displays. Wer sich noch mehr für die technischen Details des Headsets interessiert, kann das gerne auch in unserer Zusammenfassung der Präsentation an dieser Stelle tun.

Auch Brownlee bestätigt, dass die Vision Pro grundsätzlich wie jedes andere VR-Headset funktioniert, allerdings sei der Verzicht auf jegliche Art von physischem Controller eine spannende Neuheit. Die Steuerung mit Händen, Augen und Stimme habe in der ersten Demonstration sehr gut funktioniert. Vor allem das Eyetracking sei das Beeindruckendste an diesem Tag gewesen, so der Youtuber. "Das ist krank, wie gut das funktioniert – es ist magisch".

Das würde sich vor allem dann zeigen, wenn man mit den Augen bestimmte Apps "anvisieren" und diese dann einfach mit dem Zusammenführen von Daumen und Zeigefinger aktivieren könne. Hinschauen, anklicken, hinschauen, anklicken. Die Nutzung sei äußerst intuitiv.

Nicht perfekt

Der Kollege von "Heise" stört sich zunächst am Kabel, das zwischen Headset und Akkupack den sonst so perfekten Apple-Eindruck vermissen lässt. Doch auch er kommt schnell ins Schwärmen. Egal ob im Fußballstadion, den zweiten "Avatar"-Film sehend oder auch bei einer Kindergeburtstagsfeier mittendrin sitzen zu können, all diese Möglichkeiten "beeindrucken" den Tech-Journalisten. Beim Testen der Achtsamkeits-App, ziehe ihn die Brille "buchstäblich in das meditative Erlebnis". 

Es gäbe eine "Existenzberechtigung" für diese Technik, das sei nach der Präsentation klar, auch wenn nicht alles gelungen sei. So sei etwa die Videotelefonie über Facetime noch sehr "rudimentär" und auch das Ansehen von Fotos würde wenige Vorteile bringen. Der Redakteur von "Heise" geht aber davon aus, dass die Vision Pro einen "erheblichen Einfluss" auf die künftige, digitale Welt haben wird. Es sei, als würde "Science Fiction Realität werden".

Das inkludierte Akkupack versorgt das Headset zwei Stunden mit Strom.
Apple

Fazit

Marques Brownlee gibt sich ähnlich euphorisch, auch wenn die Batterielaufzeit von zwei Stunden doch sehr wenig sei. Viele Fragen seien zudem noch nicht beantwortet. Wird das Headset heiß, wenn man damit aufwendige Anwendungen oder Spiele nutzt? Gibt es einen Lüfter und wenn ja, wie laut wird dieser, wenn er sich einschaltet? 

Den Preis sieht der Youtuber nicht als großes Problem, denn im Vergleich zu was sollen die 3.500 Dollar teuer sein? Es gäbe nichts Vergleichbares und selbst wenn heute ein anderer Hersteller ein ähnliches Headset vorstellen würde, es könnte nicht Facetime nutzen oder das Display des iMacs vergrößern können. Eines sei aber klar: "Dieses Produkt ist nicht für den Massenmarkt". Man müsse das Gerät als "Generation Null" sehen und Early Adopters und Entwickler würden ab jetzt bestimmen, wo die Reise hingeht. 

Irgendwann würde es vielleicht eine SE-Version um 400 Dollar geben, bereits ausgestattet mit den richtigen und ausgefeilten Anwendungen. Es könnte das nächste große Ding von Apple werden – "vielleicht". (red, 8.6.2023)