Die Missbrauchsvorwürfe gegen Rammstein-Mastermind Till Lindemann haben erste ökonomische Konsequenzen. Das Unternehmen GGPoker stoppte die Werbekampagne mit Lindemann, die vor wenigen Wochen mit einem aufwändigen Spot gestartet war. Der Rammstein-Sänger schlüpfte darin in fünf verschiedene Rollen und spielte Poker gegen seine Klone. GGPoker hat jetzt den Film von allen Digital- und Social-Media-Kanälen entfernt.

Poker-Spot mit Till Lindemann
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"Die Entwicklungen der vergangenen Tage haben uns zutiefst erschüttert und schockiert. Die Zusammenarbeit mit Till Lindemann wurde Anfang des Jahres unter einem künstlerischen Aspekt für einen begrenzten Kampagnenzeitraum eingegangen, der mittlerweile abgelaufen ist und nicht verlängert wird", teilt GGPoker mit, wie der deutsche Branchendienst horizont.net berichtet. Und: "Wir distanzieren uns ausdrücklich und vollumfänglich, da die im Raum stehenden Vorwürfe in keinster Weise mit den von uns vertretenen Werten und Moralvorstellungen vereinbar sind. Allen Betroffenen möchten wir unser aufrichtiges Mitgefühl ausdrücken."

GGPoker ist nicht das einzige Unternehmen, das sich von Lindemann distanziert. So hat etwa auch der Drogeriemarkt Rossmann die drei Rammstein-Parfüms "Kokain", "Sex" und "Pussy" aus dem Sortiment verbannt, schreibt "horizont.net".

Zuvor hatte bereits der Verlag Kiepenheuer & Witsch die Zusammenarbeit mit Lindemann beendet. "Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Porno-Video, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert und in dem das 2013 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch 'In stillen Nächten' eine Rolle spielt. Wir werten dies als groben Vertrauensbruch und als rücksichtslosen Akt gegenüber den von uns als Verlag vertretenen Werten", heißt es in dem Pressestatement des Verlags.

Das Video wurde allerdings bereits im Jahre 2020 gedreht. (red, 8.6.2023)