Im Oktober berichtete das ukrainische Verteidigungsministerium auf Twitter, man habe das erste IRIS-T-Verteidigungssystem erhalten.
Defense of Ukraine/Twitter

In einem aktuellen Video scheint eine russische Kamikaze-Drohne eine mobile Radarstation getroffen zu haben. Die betroffene Anlage vom Typ TRML-4D wurde der Ukraine von Deutschland zur Luftabwehr zur Verfügung gestellt und war die einzige ihrer Art im aktuellen Kriegsgebiet.

Luftabwehr angeschlagen

Der Angriff erfolgte mit "Loitering Munitions", die ohne bestimmtes Ziel starten und solange kreisen kann, bis sie den Befehl zum Angriff erhält. Der Ausfall des Systems könnte ein schwerer Schlag für die Ukraine sein, war die mobile Radarstation doch ein Teilstück des IRIS-T SLM Boden-Luft-Abwehrsystems. Russland sprach von einer Zerstörung des Systems, wie die Beobachter von Oryx aber mittlerweile bestätigen, wurde die Radaranlage lediglich beschädigt.

Den genauen Schaden der TRML-4D kann man auf dem Video nicht erkennen. Die Qualität der Bilder ist niedrig. Nach dem Einschlag sieht man einige Fahrzeuge und Personen, die sich von der Einschlagstelle wegbewegen. 

Auf dem Video ist auch zu sehen, wie die Anlage offensichtlich nach dem Drohneangriff auch mit Artillerie beschossen wurde. Warum die Radaranlage in der Reichweite russischer Artillerie operierte, ist bislang unklar.

Neue Lieferung aus Deutschland

Wie die "FAZ" berichtet, soll die TRML-4D eine Lieferung aus Deutschland im Jahr 2018 gewesen sein. Tatsächlich findet sich in der Liste nur eine davon, allerdings sollen sieben weitere demnächst in die Ukraine geliefert werden. Was die IRIS-T SLM betrifft, gibt es mehrere Berichte, dass zumindest zwei weitere in diesem Jahr in die Ukraine transferiert werden sollen, ebenfalls aus Deutschland.

Die Ukraine verfügt abseits der deutschen Importe über weitere Luftabwehr, die unter anderem von den USA zur Verfügung gestellt wurde, allerdings ist unklar, ob diese mit der IRIS-T SLM kompatibel ist. Wie wichtig eine funktionierende Luftabwehr für die Verteidigung ist, wird von Seiten der Ukraine immer wieder betont. Von offizieller Stelle hieß es kürzlich, die IRIS-T SLM (Infra Red Imaging System Tail Surface Launched Medium Range) sei besonders effektiv gegen russische Angriffe mit Cruise Missiles und Drohnen. Seit Kriegsbeginn hätte man mit diesem Gerät eine Trefferquote von 90 Prozent gegen feindliche Raketen, was auch viele zivile Ziele vor Treffern gerettet hätte. (red, 8.6.2023)