Mehr als drei Jahre lang veröffentliche das Gesundheitsministerium tagesaktuell Daten rund um das Coronavirus auf einem Dashboard, etwa wie viele Menschen in Österreich an Covid-19 erkrankt oder nach einer Infektion verstorben sind. Mit 1. Juli soll dieses eingestellt und mit einem neuen Dashboard zu schweren Atemwegserkrankungen ersetzt werden. 

Ein Coronatest wird in einer Teststraße durchgeführt. 
Die Daten rund um das Coronavirus werden seit drei Jahren veröffentlicht.
APA/ dpa/ Hauke-Christian Dittrich

Begründet wird das Ende des Dashboards damit, dass Covid-19 mit Ende Juni aus der Liste der meldepflichtigen Krankheiten gestrichen wurde. Aktuell enthalten die im Internet veröffentlichten Dateien mehrere 100.000 Datenzeilen über rund 1.200 Tage Corona-Pandemie in Österreich. Unklar war vorerst, ob mit dem Ende der täglichen Aktualisierungen auch diese historischen Daten gelöscht werden, oder ob sie noch online verfügbar bleiben.

Neues Dashboard ab August in Betrieb

Als Ersatz für die Corona-Statistik kündigt das Gesundheitsministerium Zahlen über schwere Atemwegserkrankungen in Österreich und den neun Bundesländern an. Konkret soll ab August - also noch vor Beginn der Grippesaison – wöchentlich online gestellt werden, wie viele Menschen mit einer schweren Atemwegsinfektion ("Sari") in stationäre Spitalsbehandlung aufgenommen oder wieder aus dem Spital entlassen werden. Veröffentlichen will das Ministerium die Daten aufgeschlüsselt nach Bundesländern, Altersgruppe und Geschlecht sowie nach Intensiv- und Normalstationen.

Es sei ein logischer Schritt nach dem Ende der Meldepflicht und "wir erhalten so einen besseren Überblick über die Krankheitslast durch alle respiratorischen Infektionen in den Krankenhäusern", erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) im Ö1-"Morgenjournal".

Impfungen werden weiterhin veröffentlicht

Wie wichtig ein umfassender Überblick über diese Infektionen sei, habe man im vergangenen Winter gesehen. Weiterhin veröffentlicht wird außerdem, wie viele Menschen sich gegen die Erkrankung impfen lassen. Allerdings plant die Sozialversicherung auch hier ab August eine Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Bilanz.

Keine Änderungen sind bei meldepflichtigen Krankheiten wie den Masern geplant. Hier sollen die Infektionszahlen auch weiterhin nur im Fall größerer Ausbrüche auf der Ages-Homepage und nicht als Open Data veröffentlicht werden. Verbesserungen kündigt das Ministerium allerdings bei den Abwasser-Messdaten an. Diese erlauben auch künftig gewisse Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen. Auch die Ergebnisse ihres Corona-Varianten-Monitorings wird die Ages laut Ministerium weiterhin öffentlich zur Verfügung stellen. (ste, APA, 9.6.2023)