Galeria Karstadt Kaufhof
Eine Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in Deutschland.
IMAGO/Hanno Bode

Essen – Unternehmen des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko bleiben in den Schlagzeilen. Nachdem nach seinem Kika-Leiner-Verkauf in Österreich fast 2.000 Jobs wegfallen, gibt es auch in Deutschland bei der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof wieder Warnstreiks. Denn die Gewerkschaft Verdi setzt darauf, so den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen hoch zu halten.

Bestreikt werden sollen am Freitag die Standorte in Duisburg, Wuppertal, Dortmund, Münster, Köln, Siegburg, Aachen, Bochum, Oberhausen, Mülheim und Essen, wie Verdi mitteilte. Wie viele Beschäftigte die Arbeit niederlegen und ob es zu Einschränkungen für die Kunden kommt, ist unklar.

Die Gewerkschafterin Silke Zimmer betonte, dass die Belegschaft für die Rettung des Kaufhauskonzerns schon große Abstriche gemacht habe – pro Vollzeitstelle sei auf 5.500 Euro Gehalt verzichtet worden, um Investitionen in die Zukunft des Unternehmens zu ermöglichen. Nun benötige man aber "einen guten tariflichen Abschluss", der über der Inflationsrate liege. Die Teuerung des Alltags treffe die Beschäftigten hart, die allermeisten hätten kaum noch Geld, über das sie frei verfügen können. "Jetzt braucht es endlich einen anderen Weg, nur mit gut bezahltem und ausreichend vorhandenem Personal hat das Warenhaus eine Zukunft."

Zimmer rief die Arbeitgeber zum Einlenken auf. Außerdem werde sich Verdi weiterhin für die von Schließung bedrohten Standorte einsetzen. "Für uns gilt weiter, dass wir um jedes Warenhaus und jeden Arbeitsplatz kämpfen."

Galeria Karstadt Kaufhof hat harte Zeiten samt Insolvenzverfahren hinter sich. Mit weniger Filialen als bisher will das Unternehmen in die Erfolgsspur zurückfinden. Der Ende Mai rechtskräftig gewordene Sanierungsplan sieht die Schließung von rund einem Drittel der zuletzt noch 129 Filialen vor. (APA, red, 9.6.2023)