Das Rad der Smartphoneentwicklung dreht sich unaufhörlich weiter. Hat Apple vor wenigen Tagen die erste Developer-Beta für iOS 17 veröffentlicht, ist man bei Google bereits etwas weiter. Mit der Android-14-Beta 3 gibt es nun also auch dort eine neue Testversion.

Lockscreen

Die neue Beta bringt dabei vor allem eine große Neuerung: die Möglichkeit, den Lockscreen individuell anzupassen. So kann nun zwischen verschiedenen Darstellungsarten gewählt werden, die jeweils unterschiedliche Schriften, aber zum Teil auch eine andere Aufteilung nutzen. Wer will, kann zudem zwischen der dynamischen Anpassung der Schriftgröße und einer kleineren Darstellung wählen.

Soll bald auch in stabilen Versionen von Android 13 kommen: die Möglichkeit, den Lockscreen auf Pixel-Geräten anzupassen.
Proschofsky / STANDARD

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, die unten auf dem Lockscreen platzierten Shortcuts nach Belieben anzupassen. Bisher ist dort fix die Steuerung von Google-Home-Geräten sowie der Zugriff auf Google Wallet positioniert. Jetzt können dort auch eine Reihe andere Funktionalitäten platziert werden, etwa der Schnellzugriff auf Taschenlampe, Kamera oder auch das Einlesen von QR-Codes. Auch eine Schaltfläche für den Do-not-disturb-Modus kann an dieser Stelle platziert werden.

Das Ganze ist allerdings auf zwei Einträge beschränkt, man muss sich also gut überlegen, was an dieser Stelle landen soll. Mit den neuen Einstellungsoptionen geht aber eine Anpassung in Hinblick auf die Interaktion mit diesen Flächen einher. Muss doch nun etwas länger auf die entsprechenden Schalter gedrückt werden, um diese auszulösen. Damit soll eine unabsichtliche Aktivierung – etwa in der Hosentasche – vermieden werden.

Feature-Drop, verzögert

Zeit zu erwähnen, dass es sich bei alldem genau genommen gar nicht um Neuerungen von Android 14 handelt. Eigentlich sollte all das bisher Erwähnte in Form eines Feature-Drops bereits Anfang der Woche an Smartphones der Pixel-Serie mit Android 13 ausgeliefert werden. Dieser Feature-Drop scheint sich aber zu verzögern, was dazu führt, dass es die entsprechenden Funktionen nun in der Betaversion zuerst zu sehen gibt.

Parallel zum Feature-Drop sollten übrigens noch ein paar andere Neuerungen folgen. So finden sich in der Android-14-Beta bereits Hinweise auf ein neues "Emoji Wallpaper" genanntes Tool, mit dem eigene Bildschirmhintergründe zusammengestellt werden können. Den zugehörigen Eintrag im Play Store gibt es auch schon, das Ganze lässt sich aber noch nicht aktualisieren.

Feinschliff

Ansonsten bringt die neue Beta vor allem Feinschliff an der Oberfläche. So präsentiert sich die Darstellung der "Themed Icons" nun etwas bunter als bisher. Zudem gibt es einen neuen Indikator, der kurz anzeigt, wenn das Gerät mit dem Strom verbunden wird. Komplett neu gestaltet wurden die Dialoge zur Erläuterung der Gestennavigation, Auswahlschalter präsentieren sich ebenfalls in einem modernisierten Look.

Dazu kommt die Rückkehr eines in früheren Android-Versionen schon einmal verfügbaren Features. Drückt man in den Schnelleinstellungen auf die Uhrzeit, wird die Wecker-App gestartet. All das gesellt sich zu einer Fülle an Verbesserungen, die bereits mit früheren Testversionen eingeführt wurden.

Stabilität aus Plattformsicht

Google selbst legt den Schwerpunkt in seiner Ankündigung hingegen auf ganz andere Themen. Ist mit der Beta 3 nun doch im Zeitplan die "Plattformstabilität" erreicht. Das bedeutet, dass es an den neuen Schnittstellen von Android 14 keine Änderungen mehr geben soll. Wer eine App entwickelt, kann so nun mit deren Anpassung für die neue Version beginnen und sich darauf verlassen, dass diese auch problemlos mit der stabilen Ausgabe von Android 14 zusammenarbeiten wird. Damit geht einher, dass ab sofort Apps, die die kommende Softwaregeneration anvisieren, in den Play Store aufgenommen werden.

Wer nicht so lange warten will und ein aktuelles Google-Smartphone hat, kann dem Betaprogramm beitreten und bekommt die entsprechende Version in der Folge direkt an das eigene Gerät geliefert. Unterstützt werden dabei alle Pixel-Modelle ab dem Pixel 4a 5G, das ein paar Monate ältere Pixel 4a fällt hingegen nicht in diese Riege.

Ein wichtiger Hinweis

Wie immer sei darauf hingewiesen, dass eine Betaversion zum Testen da ist, entsprechend diverse Probleme zu erwarten sind. Dass dies ein durchaus wichtiger Hinweis ist, hat der aktuelle Betatest gut demonstriert, so gab es immer wieder einmal grobe Probleme in der Nutzung.

Die Beta 3 bereinigt zwar einige dieser Fehler, schleppt aber auch wieder ein früher im Testverlauf eigentlich bereits gelöstes Problem erneut ein. Manche Beta-User mit Geräten aus der Pixel-6-Serie berichten nämlich, dass der Fingerabdrucksensor nicht mehr funktioniert.

Ausblick

Der weitere Zeitplan sieht für den Juli zwei weitere Betaversionen vor, bevor dann bereits im August oder September die stabile Version von Android 14 folgen dürfte. Mit dem Erreichen der Plattformstabilität soll sich die Entwicklung in den kommenden Wochen ganz auf die Bereinigung der verbliebenen Fehler konzentrieren. (Andreas Proschofsky, 9.6.2023)