Paris - Nur noch ein Sieg fehlt der erst 22-jährigen Iga Swiatek zum vierten Major-Triumph. Die Nummer eins der Tennis-Frauen ist ihrer Topfavoritenrolle bei den French Open in Paris bisher eindrucksvoll gerecht geworden: Die Polin gab auf dem Weg in ihr drittes Finale in Roland Garros keinen Satz ab. Ihre überraschende Finalgegnerin am Samstag (15.00 Uhr/live ServusTV) heißt Karolina Muchova, die das Traumfinale gegen die Nummer zwei, Aryna Sabalenka, verhinderte.

Iga Swiatek geht als Favoritin ins Finale.
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Swiatek wird Muchova, die sich von Platz 43 zumindest auf Platz 16 verbessern wird, keinesfalls unterschätzen. Das bisher einzige Duell gegen die in Olmütz geborene Muchova hat Swiatek 2019 in Prag mit 6:4,1:6,4:6 verloren, die Polin war damals aber erst 18 Jahre alt.

"Ich kenne Karolinas Spiel trotzdem ganz gut, weil ich seither viel mit ihr trainiert habe und zufällig habe ich mehr Matches von ihr als den meisten anderen gesehen", sagte Swiatek. Sie mag das Spiel der mit viel Spielwitz agierenden Tschechin. "Sie ist eine Spielerin, die alles kann, sie hat einen großartigen Touch und bewegt sich irgendwie sehr frei."

Unerwarteter Run 

Muchova ist keinesfalls ein unbeschriebenes Blatt: Immerhin hat die 26-jährige Tschechin bei den Australian Open ein Semifinale (2021) und in Wimbledon zwei Viertelfinali (2019, 2021) zu Buche stehen. Dazwischen hatte sie mit einer ganzen Reihe von Verletzungen zu kämpfen, dadurch war sie Ende August 2022 auf Platz 235 abgerutscht. Nun wird Muchova ihr bisher bestes Ranking vom Mai 2021 (19.) auf jeden Fall toppen. Der Run bis ins Endspiel kam aber dennoch unerwartet, selbst wenn Muchova dieses Jahr u.a. zwei Viertelfinali bei den 1000er-Turnieren in Dubai und Indian Wells erreicht hatte.

Karolina Muchova spielt um ihren ersten Grand-Slam-Titel.
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Über die Favoritenrolle hatte Muchova auch nach ihrem fünften Sieg im fünften Match gegen eine Top-3-Spielerin keine Zweifel: "Ich glaube nicht, dass ich die Favoritin bin. Diese Statistik zeigt nur, dass ich gegen sie mithalten kann." Beim Sieg über die Weltranglisten-Zweite Sabalenka hatte am Donnerstag auch die Gegnerin mitgespielt. Denn bei 5:2 im dritten Satz vergab die Akteurin aus Belarus einen Matchball und verlor danach völlig den Faden.

Swiatek hat damit schon vor dem Kampf um den Siegerscheck in Höhe von 2,3 Millionen Euro ihre Position als Nummer 1 abgesichert. Sollte sie Major-Titel Nummer vier holen, zieht sie mit Spielerinnen wie Kim Clijsters (BEL), Naomi Osaka (JPN) oder Arantxa Sanchez-Vicario (ESP) gleich. (APA; 9.6.2023)